Neuer Bericht

Mieten in Frankfurt steigen weiter – Belastung für Mittelschicht wächst

07.11.2025 – 13:26 UhrLesedauer: 2 Min.

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Frankfurt am Main ist für Mieterinnen und Mieter eine der teuersten Städte in Deutschland. (Archivbild) (Quelle: Frank Rumpenhorst/dpa/dpa-bilder)

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In Frankfurt klettern die Mieten weiter nach oben. Die Folge: viele Haushalte geben fast die Hälfte ihres Einkommens fürs Wohnen aus.

Die Mieten in Frankfurt am Main bleiben weiterhin auf einem hohen Niveau. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle Mietenreport 2025 vom Deutschen Mieterbund (DMB). Die durchschnittliche Angebotsmiete bei Neubauten liegt bei rund 20 Euro pro Quadratmeter – nur in München ist Wohnen noch teurer.

Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Mieten in Ballungsräumen wie Frankfurt um bis zu sieben Prozent. Damit gehört die Stadt weiterhin zu den am stärksten belasteten Regionen Deutschlands. Besonders teuer sind Neuvermietungen: Sie liegen teils deutlich über den Bestandsmieten. Viele Mieterinnen und Mieter bleiben deshalb in ihren bisherigen Wohnungen, um höhere Kosten zu vermeiden.

Nach Angaben des DMB gibt ein erheblicher Anteil der Frankfurter Haushalte mehr als 40 Prozent des Einkommens für die Miete aus – ein Wert, der als „extreme Überlastung“ gilt. Sozialwohnungen seien knapp, der Neubau bleibe hinter dem Bedarf zurück.

Der Bericht warnt, dass die Mietbelastung nicht mehr nur einkommensschwache Haushalte, sondern zunehmend auch die Mittelschicht treffe. Ohne zusätzliche Maßnahmen drohe sich die Lage weiter zu verschärfen.

DMB-Direktorin Dr. Melanie Weber-Moritz warnt: „Ob Jung oder Alt, Familien, Alleinerziehende und selbst Menschen mit mittlerem Einkommen geraten immer häufiger in Mietnot“. Sie fordert zudem: „Wohnen ist ein Menschenrecht und darf weder Luxusgut noch Spekulationsobjekt sein.“

Bereits im Oktober warnte der Mieterschutzverein Frankfurt eindringlich vor einem möglichen Auslaufen der Mietpreisbremse. Obwohl der Bund das Gesetz bis 2029 verlängert hat, plant die Hessische Landesregierung nach bisherigen Informationen nur eine einjährige Übergangsregelung.

Astrid Nembach, Geschäftsführerin des Frankfurter Mietervereins, hält dies für einen schweren Fehler. „Die Mietpreisbremse ist eines der wenigen Instrumente, die Mieterinnen und Mieter vor immer weiter steigenden Mieten schützen“, so Nembach in einer Pressemitteilung. „Eine nur einjährige Übergangsfrist schafft Unsicherheit und droht, Vermieterinnen und Vermietern Tür und Tor für neue Mietpreissteigerungen zu öffnen.“

Die Landesregierung verweist auf ein hohes Lohnniveau in Frankfurt. Diese Argumentation hält Nembach jedoch für „irreführend“: So gebe in Frankfurt eine hohe Zahl an Haushalten, die auf eine Sozialwohnung warten. In ihren Augen ist das ein deutliches Zeichen dafür, dass trotz hoher Löhne vieler Mieter nur über ein geringes monatliches Einkommen verfügen.

„Es mag sein, dass in Frankfurt auch sehr hohe Löhne gezahlt werden, gleichzeitig verfügen viele Mieterinnen und Mieter aber über ein geringes monatliches Einkommen. Das zeigt sich auch an der seit Jahren hohen Zahl von Haushalten, die auf eine Sozialwohnung warten.“

„Wohnraum ist keine Ware wie jede andere“

Um den Bedarf zu decken, müssten laut Mieterschutzverein jährlich rund 6.000 neue Wohnungen entstehen – tatsächlich seien zuletzt nur etwa 4.000 fertiggestellt worden. Viele Mieter würden zudem überteuerte Mieten aus Angst vor Konsequenzen nicht melden. Das Ergebnis ist ein angespannter Markt, auf dem viele um Wohnungen konkurrieren müssen. „Die Mietpreisbremse jetzt auslaufen zu lassen, halten wir für mehr als realitätsfern“, urteilt Nembach.