Dresden. Der Wiener Platz zählt eher nicht zu den Wohlfühlorten in Dresden. Der „hoch frequentierte Verkehrsknoten und Ankunftsort“ (Zitat Stadtverwaltung) hat sich mehr als Kriminalitätsschwerpunkt einen zweifelhaften Ruf erworben. Das hat Gründe, die städtebaulichen Gegebenheiten sind einer davon. Die Verwaltung legt jetzt einen Plan vor, wie die Platzanlage im Zuge der Ausrichtung der Bundesgartenschau 2033 zu einem einladenden Eingangstor in die Innenstadt entwickelt werden kann. „Gegenstand ist die kriminalpräventive, barrierefreie und klimaangepasste Gestaltung des Wiener Platzes“, ist die Vorlage aus dem Geschäftsbereich von Baubürgermeister Stephan Kühn (Grüne) überschrieben.

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Dabei fokussieren sich die Planungen auf den Vorplatz des Hauptbahnhofes, der gemeinsam mit der Deutschen Bahn AG nach Abschluss der Dachsanierung Ende 2025 in Angriff genommen werden kann. Das soll in zwei Abschnitten erfolgen. Zunächst geht es um die Fläche direkt vor dem Bahnhofsgebäude, die mit einer hässlichen provisorischen Asphaltdecke befestigt ist. Für diesen etwa 15 Meter breiten Bereich sehen die Pläne Natursteinpflaster vor. Zwischen den Bahnhofsausgängen 2 und 3 ist Außengastronomie geplant, die zur Belebung und sozialen Kontrolle des Wiener Platzes beitragen soll.

Sieben neue Bäume und Sitzelemente

Zwischen Ausgang 3 und dem Königspavillon will die Verwaltung sieben größerkronige Bäume pflanzen, zwischen den Bäumen werden Sitzelemente und ein Trinkbrunnen aufgestellt. Gleichzeitig soll es genug Platz für Fußgänger und den Radverkehr geben, die Rettungswege und Aufstellflächen für die Feuerwehr bleiben erhalten. Die Stadt hat sich nach eigenen Angaben eng mit der Deutschen Bahn bei den Planungen abgestimmt. Die Fläche befindet sich anteilig im Eigentum der Landeshauptstadt und der Bahn.

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Gegenstand ist die kriminalpräventive, barrierefreie und klimaangepasste Gestaltung des Wiener Platzes.

Stephan Kühn

Baubürgermeister

Schwieriger ist der mit Granitplatten befestigte Bereich bis zu den Straßenbahngleisen, in dem sich vier sanierungsbedürftige Brunnenanlagen sowie die Oberlichter der Tiefgarage befinden. Der Umbau der Brunnen ist eine Schlüsselmaßnahme der Kriminalprävention, die Barrierefunktion auf der Platzfläche soll deutlich verringert werden. Planungsziel ist der Umbau der Brunnen und der vollständige Verschluss der Oberlichter. Dafür sollen repräsentative Grünflächen mit Gehölz- und Staudenpflanzungen angelegt werden. Die Grünflächen sollen mit umlaufenden Sitzmauern eingefasst werden, sodass attraktive Aufenthalts- und Verweilangebote entstehen.

Vermeidung von Angst- und Dunkelräumen

Der Verschluss der Oberlichter sei technisch möglich, könne aber nur im Einvernehmen mit den Eigentümern der Tiefgarage erfolgen. Hierzu seien vertiefende Planungen erforderlich, die auch zu einer anderen Lösung führen könnten, wenn diese dem Gesamtkonzept Rechnung trage. Es gehe um die Vermeidung von Angst- und Dunkelräumen mit einer übersichtlichen Platzgestaltung und um eine ausreichende Beleuchtung der Platzfläche, die Reisende und Passanten zum Aufenthalt und Verweilen einladen soll.

Die Kosten für die Umgestaltung der Fläche direkt vor dem Bahnhof liegen bei rund zwei Millionen Euro, in die sich Dresden und die Deutsche Bahn AG teilen. Der Finanzierungsanteil der Bahn ist laut Stadt bereits bestätigt. Dresden hat für den ersten Bauabschnitt für die Jahre 2026 bis 2028 Fördermittel beantragt. Die städtischen Eigenmittel sind im Haushalt für 2025/2026 eingeplant. Für den zweiten Bauabschnitt hat Dresden Fördermittel in Höhe von 2,4 Millionen Euro für die Jahre ab 2031 beantragt.

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Die Pläne werden jetzt im Bauausschuss und im Stadtbezirksbeirat Altstadt beraten und sollen am 29. Januar 2026 vom Stadtrat bestätigt werden.

DNN