Neuss – Der nächste Mega-Deal ist unter Dach und Fach: Rheinmetall hat am Freitag die Zusammenarbeit mit der finnischen Satellitenfirma Iceye bekannt gegeben. Damit baut der Rüstungs-Riese (Sitz in Düsseldorf) mit Fokus auf Panzer- und Artillerie-Herstellung sein Portfolio weiter aus.

Rheinmetall und Iceye firmieren künftig in dem Joint Venture Rheinmetall Iceye Space Solutions. In Neuss (NRW) wird dafür ein Autozulieferer-Werk von Rheinmetall schrittweise auf Rüstungsproduktion umgestellt.

Rheinmetall ist Mehrheitseigner

Noch in diesem Jahr soll der operative Geschäftsbetrieb starten, der erste Satellit soll schon im kommenden Jahr vom Band laufen. Rheinmetall hält der Mitteilung zufolge mit 60 Prozent die Mehrheit der Anteile.

Konkret sollen sogenannte SAR-Satelliten produziert werden, die dem Militär sehr präzise Aufklärungsbilder liefern. Die Technik liefert das finnische Mini-Unternehmen (rund 700 Beschäftigte), das bereits Satelliten baut, die u. a. in der Ukraine eingesetzt werden. Rheinmetall (weltweit rund 40.000 Beschäftigte) soll dafür sorgen, dass die Satelliten schnell und in größerer Stückzahl produziert werden können. Außerdem soll Rheinmetalls Vertriebsnetzwerk dabei helfen, mehr zu verkaufen als bislang.

Auch Marinewerft Lürssen übernommen

Erst im September hatte Rheinmetall die Übernahme der Marinewerft Lürssen bekannt gegeben. Für mehr als eine Milliarde Euro schnappte sich Rheinmetall den militärischen Arm NVL.

Ein Deal auch mit Blick auf mögliche Angriffe russischer Streitkräfte, die mit ihren anhaltenden Drohnen-Provokationen im Ostsee-Raum die Europäer und die Nato in Alarmbereitschaft versetzt hatten. Die Bundeswehr will ihren Fregattenbestand gegen die Bedrohung innerhalb der nächsten Jahre deutlich aufstocken.

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