Der Flughafen Hannover bei Nacht

Stand: 07.11.2025 12:45 Uhr

Erneut hat eine unbekannte Drohne den Verkehr am Flughafen Hannover beeinträchtigt. Mehrere Maschinen wurden umgeleitet. Zeitweise ruhte der Flugbetrieb komplett.

Der Pilot eines Flugzeugs im Landeanflug hatte das Flugobjekt am Mittwochabend gesichtet, sagte ein Sprecher der Bundespolizei. Die Drohne flog nach ersten Erkenntnissen über ein Industriegebiet in der Nähe. Der Airport Hannover wurde daraufhin von 22 Uhr bis 22.45 Uhr gesperrt. Drei Flugzeuge, darunter eine Fracht- und zwei Passagiermaschinen, wurden umgeleitet, wie eine Flughafensprecherin dem NDR Niedersachsen sagte. Besonders ärgerlich dürfte der Vorfall für die Passagiere einer KLM-Maschine aus Amsterdam sein: Das Flugzeug drehte über Osnabrück um und landete statt in Hannover wieder in Amsterdam. Eine Lufthansa-Maschine aus Frankfurt wich den Angaben zufolge nach Hamburg aus, die Frachtmaschine landete am Airport Köln/Bonn.

Eine fliegende Drohne vor blauem Hintergrund.

3 Min

Bei Drohnen über kritischer Infrastruktur bittet das LKA um Mithilfe. Und: Private Drohnenpiloten sollten beachten, wo sie verboten sind.

Drohne stört Flughafen: Mehrere Vorfälle binnen weniger Tage

Die Deutsche Flugsicherung (DFS) hat in diesem Jahr bis Ende September allein für den Flughafen Hannover fünf Behinderungen durch unbemannte Fluggeräte verzeichnet. Darunter auch ein Vorfall Mitte September: Eine Drohne hatte in der Einflugschneise ebenfalls für eine vorübergehende Sperrung gesorgt. In den vergangenen Tagen war es bundesweit zu mehreren Drohnen-Vorfällen gekommen. Am Sonntag setzte der Flughafen Bremen nach einer entsprechenden Sichtung für eine knappe Stunde den Flugbetrieb aus. Am Freitagabend war der Berliner Flughafen BER rund zwei Stunden wegen einer Drohne gesperrt worden.

Gefährlicher Eingriff in den Flugverkehr: Haftstrafe droht

Besonders in der Umgebung von Flughäfen sind Drohnen in der Luft ein großes Sicherheitsrisiko. Sie sind in Airport-Nähe in einem Radius von 1,5 Kilometern verboten, weil sie Starts und Landungen gefährden könnten. Wenn sie dennoch in diesen Bereich geflogen werden, gilt das als gefährlicher Eingriff in den Luftverkehr. Dabei ist laut DFS-Angaben eine Freiheitsstrafe von bis zu zehn Jahren möglich.

Eine Kameradrohne vom Typ DJI Mavic 3 Pro ist in der Dämmerung zu sehen.

Die Drohne wurde laut Polizei am Sonntagabend im unmittelbaren Bereich des Airports gesichtet. Wer sie steuerte, ist unklar.

Zwei Einsatzkräfte der Polizei stehen vor einem Polizeiauto und starten eine Drohne.

Angesichts mutmaßlich russischer Drohnen über kritischer Infrastruktur in Niedersachsen hofft das Landeskriminalamt auf Mithilfe von Anwohnern.

Manuel Atug, IT-Experte und Mitglied der AG KRITIS

Manuel Atug von der AG KRITIS sieht große Defizite beim Umgang mit Drohnen in Deutschland. Sie „leichtfertig abzuschießen“ sei „ein riskantes Spiel“.

Eine fliegende Drohne vor blauem Hintergrund.

Seit Jahresbeginn wurden dort jeweils vier Drohnen gesichtet. Im Zweifel muss der Flugverkehr unterbrochen werden.

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 06.11.2025 | 06:00 Uhr