Stand: 07.11.2025 15:48 Uhr
Die norddeutsche Hafenwirtschaft und die Hamburger Handelskammer fordern vom Bund eine Investitionsoffensive für die Seehäfen. Über Jahre sei die Infrastruktur vernachlässigt worden. Jetzt gebe es die Chance, dies durch das Sondervermögen für Klima und Infrastruktur des Bundes zu beheben, hieß es beim Hamburg Port Summit in der Handelskammer.
Der überwiegende Teil des deutschen Außenhandels wird über die norddeutschen Häfen abgewickelt. Durch die Steuern auf Importe nimmt der Bund gleichzeitig jedes Jahr viele Milliarden Euro an Steuern ein. Malte Heyne, Hauptgeschäftsführer der Handelskammer, sagte beim Hamburg Port Summit am Freitag, ob die Bedeutung der Häfen südlich der Elbe richtig verstanden werde, sei fraglich.
Seine Forderung: Ähnlich wie in dieser Woche für die Stahlindustrie sollte Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) auch die Häfen zu einem Gipfel ins Kanzleramt einladen. Sebastian Jürgens, Vizepräsident des Zentralverbands der deutschen Seehafenbetriebe, schlug vor, dass der Bund drei Prozent des 500 Milliarden Euro umfassenden Sondervermögens für die Küste reserviert. „15 Milliarden ist nun wirklich keine überzogene Forderung, sondern das ist einfach der Investitionsstau, den wir in den letzten Jahrzehnten aufgrund der Unterfinanzierung aufgebaut haben“, erläuterte er.
Parallel dazu müssten Planungen vereinfacht und beschleunigt werden, betonte die Handelskammer. Denn wenn zum Beispiel eine neue Köhlbrandbrücke erst komme, wenn die alte schon nicht mehr befahrbar sei, drohe in Hamburg – und darüber hinaus – jahrelang Verkehrschaos und Stillstand in der Wirtschaft.