Das französische Finanzministerium hat am Freitag das am Mittwoch eingeleitete Aussetzungsverfahren gegen den chinesischen Online-Händler Shein gestoppt, nachdem das Unternehmen alle illegalen Produkte von seinen Plattformen entfernt hatte.
Die französische Regierung hatte am Mittwoch das Verfahren zur Sperrung von Shein in Frankreich eingeleitet, nachdem auf der Website kindlich wirkende Sexpuppen und Waffen zum Verkauf entdeckt worden waren – am selben Tag, an dem der Fast-Fashion-Händler sein erstes Ladengeschäft in einem Pariser Kaufhaus eröffnete. Das Finanzministerium hatte erklärt, dass im Falle weiterer verbotener Produkte nicht nur der Marktplatz, sondern die gesamte Shein-Website in Frankreich gesperrt werden würde.
Am Freitag stellte die französische Verbraucherschutzbehörde fest, dass alle illegalen Produkte, darunter auch Arzneimittel, von Shein entfernt wurden, wie das Ministerium in einer Mitteilung erklärte.
Premierminister Sebastien Lecornu ordnete an, die Lage in der kommenden Woche erneut zu bewerten. ,,Shein bleibt weiterhin unter strenger Beobachtung der staatlichen Stellen“, hieß es weiter.
,,Shein bleibt im Dialog mit den französischen Behörden, um auf die angesprochenen Bedenken einzugehen und die ergriffenen Maßnahmen zur weiteren Verbesserung vorzustellen“, teilte das Unternehmen in einer eigenen Erklärung mit.
Gerichtliche Verfahren zur Aussetzung der Plattform bleiben von der Entscheidung am Freitag unberührt, betonte Premierminister Lecornu in einer separaten Mitteilung.
Das Innenministerium hat beim Pariser Gericht ein Verfahren gegen Shein eingeleitet. Gleichzeitig laufen vier Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wegen des Verkaufs der Sexpuppen, und der Zoll wird weiterhin alle beschlagnahmten Waren kontrollieren.
Die französischen Behörden werden zudem weitere Plattformen untersuchen, auf denen ebenfalls illegale Produkte entdeckt wurden, teilte das Ministerium mit.