Erstes von acht: Neues Bundeswehr-Kampfflugzeug in Nordholz gelandet | ndr.de

Stand: 07.11.2025 16:26 Uhr

Das U-Boot-Jagdflugzeug und Seefernaufklärer vom Typ P-8A Poseidon ist am Freitagnachmittag am Fliegerhorst Nordholz gelandet. Der Marine zufolge ist es nun das größte Kampfflugzeug der Bundeswehr.

Die Landung der „P-8A Poseidon“ an seinem Stationierungsort im Landkreis Cuxhaven bestätigte ein Reporter des NDR Niedersachsen, der vor Ort am Stützpunkt war. Demnach setzte es gegen 15.30 Uhr auf dem Rollfeld auf. Die Maschine wurde aus den USA überführt und war am Mittag zunächst am Flughafen Berlin-Brandenburg gelandet. Dort hatte sie unter anderem Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) in Empfang genommen.

Lob für die Maschine vom Bundesverteidigungsminister

Der Minister sagte, er sei erst kürzlich mit einem solchen Flugzeug der Briten tief über den Nordatlantik bei Schottland mitgeflogen und sehr beeindruckt gewesen von der Technik der Maschine. Konteradmiral Jens Nemeyer sagte dem NDR Niedersachsen in Nordholz, die Bundeswehr werde mit den neuen Maschinen „im Bereich Seefernaufklärung und der U-Jagd einen gewaltigen Sprung nach vorne machen“. Sie könnten etwa gegen russische U-Boote im Atlantik eingesetzt werden, die Versorgungskonvois behindern wollten, so der Konteradmiral.

Acht neue Poseidon-Kampfflugzeuge für die Bundeswehr

Mit dem neuen Flugzeug beginne eine neue Ära der maritimen Einsatzfähigkeit, hieß es auch vorab zur Landung von der Marine. Es sei fast 40 Meter lang und habe eine Spannweite von etwa 38 Metern – damit sei die P-8A Poseidon das größte Kampfflugzeug der Bundeswehr. Es erreicht den Angaben zufolge bis zu 936 Stundenkilometer und habe eine Reichweite von 7.000 Kilometern. Nach Angaben der Marine können damit große Seegebiete überwacht und U-Boote geortet und bekämpft werden. Mehrere NATO-Partner wie Großbritannien und Norwegen verfügen bereits über die Seefernaufklärer. Auch in Nordholz bleibt es nicht bei einer „Poseidon“ – das nun gelandete Flugzeug ist das erste von acht neuen Maschinen, die die Bundeswehr beschaffen will. 2021 hatte Deutschland die Anschaffung beschlossen. Bis 2028 sollen die Flugzeuge schrittweise von Boeing ausgeliefert werden. Die Maschinen vom Typ P-8A Poseidon basieren auf der Plattform des Verkehrsflugzeugs Boeing 737-800 und löst die bisherigen „P-3COrion“ ab.

Wichtig für die Zusammenarbeit in der NATO

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius steht vor einem Redepult, dahinter ein Kampfflugzeug.

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) zufolge sind die Maschinen vom Typ P-8A Poseidon wichtig für den deutschen Beitrag zur Abschreckung.

Nach Aussage der Marine wird die neue P-8A Poseidon nicht nur die Einsatzfähigkeit der Bundeswehr stärken, sondern auch für die Zusammenarbeit innerhalb der NATO wichtig sein. Künftig sollen die deutschen Poseidon-Flieger zusammen mit den britischen im NATO-Verbund vor allem den Nordatlantik und die Ostsee überwachen und zum Beispiel russische U-Boote aufspüren. Der Fliegerhorst Nordholz ist einer der NATO-Aufklärungsstützpunkte. Die deutschen Besatzungen für die Seefernaufklärer werden nach Angaben von Verteidigungsminister Pistorius schon seit Monaten in den Partnerländern trainiert. „Der deutsche Beitrag zur Abschreckung im hohen Norden wird maßgeblich auf diesem Flugzeug basieren“, sagte Pistorius zur Ankunft der ersten P-8A Poseidon in Berlin. Der Nordatlantik sei von vielen Nationen operativ stark genutzt und es sei extrem wichtig, die Gegend genau zu überwachen, Präsenz zu zeigen und Abschreckung zu garantieren.

Seefernaufklärer „P-8A Poseidon“: technische Fakten zum U-Boot-Jäger

Die Bundeswehr nutzt mit der „P-8A Poseidon“ einen neuen Seefernaufklärer bei der Marine. Das Flugzeug kann auch für die U-Boot-Jagd verwendet werden und basiert auf dem Verkehrsflugzeug Boeing 737-800. Hier die weiteren technischen Daten der Bundeswehr zu dem Kampfflugzeug:

Maẞe

  • Länge: 39,5 Meter
  • Spannweite: 37,7 Meter
  • Höhe: 12,83 Meter

Antrieb

  • Zwei CFM 56-7 high Bypass Turbofan-Triebwerk

Leistung

  • Gesamtschubleistung: 240 Kilonewton
  • Geschwindigkeit: 490 Knoten (936 Kilometer pro Stunde)
  • Dienstgipfelhöhe: 12.500 Meter
  • Reichweite: mehr als 7.000 Kilometer

Sensoren

  • Mehrzwecksuchradar
  • Akustiksystem
  • EO/IRInfrarot HD-Kamerasystem
  • Sonarbojen 

Bewaffnung

  • Leichtgewichtstorpedos
  • Wasserbomben
  • Luft-Boden-Lenkflugkörper

Besatzung

  • 3 Piloten
  • 2 taktische Koordinatoren
  • 6 Sensorbediener

Das Logo des Rüstungskonzerns Rheinmetall ist hinter einem Zaun (verschwommen im Vordergrund) am Eingang eines Rheinmetall-Werks zu erkennen.

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Bei blauem Himmel und Sonnenschein steigt ein Flugzeug an einem Flughafen in Niedersachsen in die Luft auf.

Der Seefernaufklärer aus Nordholz war im Atlantik unterwegs. Auf dem Flughafen St. George wurde er von einem Privatjet gerammt.

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