Washington – Die USA werden in diesem Jahr nicht am G-20-Gipfel in Südafrika teilnehmen. Das teilte US-Präsident Donald Trump auf der Plattform Truth Social mit.

Bereits vor Monaten hatte Trump erklärt, dass er selbst nicht nach Südafrika reisen werde. Bislang war jedoch erwartet worden, dass Vizepräsident JD Vance am G-20-Gipfel teilnimmt.

Kein US-Vertreter bei G-20-Gipfel

Am Freitagnachmittag (Ortszeit) kündigte Trump jedoch an, dass kein Vertreter der US-Regierung an dem Treffen in zwei Wochen teilnehmen werde. Den vollständigen Boykott der USA begründete er mit angeblichen Menschenrechtsverletzungen in Südafrika.

„Es ist eine absolute Schande, dass der G20-Gipfel in Südafrika stattfindet“, schrieb Trump auf Truth Social. Seine Aussage begründet er erneut mit der Behauptung, dass weiße Farmer in Afrika getötet und ihr Land unrechtmäßig enteignet würde. Belege für diese Vorwürfe legte er nicht vor.

Weiter schrieb er: „Solange diese Menschenrechtsverletzungen andauern, wird kein Vertreter der US-Regierung daran teilnehmen. Ich freue mich darauf, den G20-Gipfel 2026 in Miami, Florida, auszurichten!“

Trump hatte Südafrika bereits in der Vergangenheit vorgeworfen, gegen die weiße Minderheit vorzugehen – eine Behauptung, die wiederholt von der südafrikanischen Regierung zurückgewiesen wurde. Bereits im Mai hatte er Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa (72) bei dessen Besuch im Weißen Haus mit dem Vorwurf eines angeblichen „Völkermords“ an Weißen konfrontiert.

Woher kommen Trumps Behauptungen?

Trumps Behauptungen gehen zurück auf einen Verschwörungsmythos aus rechtsextremen Kreisen. Dabei geht es um „weißen Genozid“, also Völkermord an den Nachfahren weißer Kolonialisten, die ab dem 17. Jahrhundert nach Südafrika eingewandert waren. Zwar gibt es in Südafrika Gewaltkriminalität, die auch Landwirte betrifft – jedoch quer durch alle Bevölkerungsgruppen. Für Trumps Erzählungen vom angeblichen Völkermord gibt es keine Belege.