
Die Stadt Wuppertal bestätigt einen positiv getesteten toten Kranich, der in der vergangenen Woche im Stadtteil Rondsdorf gefunden wurde. Bei ihm wurde die Virusvariante H5N1 nachgewiesen. Geflügelbauern bereiten sich auf den Ernstfall vor.
Zwar gibt es noch keine Aufstallpflicht, aber viele Geflügelbauern halten die Tiere vorsichtshalber schon im Stall. Die Veterinärämter haben bisher noch nicht verfügt, dass die Tiere in den Stall müssen.
Auch Geflügelbauer Gerhard Trapp aus Wülfrath geht auf Nummer sicher. Seine Gänse dürfen sonst das ganze Jahr auf dem ausgedehnten Grünland rund um seinen Hof weiden, jetzt stehen sie schnatternd im Stall. Wenn Trapp die Tiere dort füttert, steigt er vorher in eine Wanne mit Desinfektionsflüssigkeit.
Das ist mir lieber, aus Sicherheitsgründen, dass die Tiere im Stall sind. Es ist zwar nicht sehr wahrscheinlich, dass hier was passiert, aber wenn doch, haben wir einen Sperrbezirk und die Tiere müssen gekeult werden.
Gerhard Trapp, Geflügelbauer
Niemand möchte keulen
Geflügelbauer Gerhard Trapp aus Wülfrath
Tatsächlich erhalten die Geflügelbauer im Falle eines Falles auch eine Entschädigung, aber die deckt bei Weitem nicht die Kosten für die Haltung. Trapp hat auch Hühner – aber die laufen nicht mehr herum, sondern wurden schon geschlachtet. Früher als sonst, auch aus Sicherheitsgründen.
Wildvögel übertragen das Virus auch auf Hühner oder Gänse
Auch in Wipperfürth ist ein infizierter Reiher gefunden worden. Eine schlechte Nachricht für die Geflügelhalter in der Region, denn das Risiko, dass die Bestände sich mit dem tödlichen Virus infizieren und gekeult werden müssen, steigt auch hier.
Keine Angst vor dem Reiher
Am Teich vor dem Hof von Gerhard Trapp steht ein Reiher und wartet auf Fische. Ein potentieller Krankheitsüberträger. Über ihn macht sich Trapp aber keine Gedanken. „Mehr Sorgen machen mir die Hobbyhalter.“ Viele Menschen in der Region haben ein paar Hühner im Garten. „Wenn davon eins krank beim Tierarzt landet, werden sofort im Umkreis von drei Kilometern alle Geflügelhöfe abgesperrt.“
Trotzdem ist Trapp guter Dinge. Die Tiefkühltruhen sind prall gefüllt und seine Gänse sind gesund unter munter. Die Chancen, dass er das Jahr ohne größere Verluste übersteht, sind gut.
Unsere Quellen:
- Stadt Wuppertal
- Interview mit Geflügelbauer Gerhard Trapp