Synode diskutiert über Friedenspapier
Die Diskussion auf der Synode über das neue Friedenspapier könnte durchaus kontrovers ausfallen. Denn die neue Denkschrift nimmt – im Vergleich zur Positionspapier aus dem Jahr 2007 – eine Akzentverschiebung vor. Damals umfasste das Ziel des „gerechten Frieden“ vier gleichrangige Aspekte: den Schutz vor Gewalt, soziale Gerechtigkeit, Freiheit und Pluralität. Das sei nun anders, sagt Kirsten Fehrs:
„Die jetzige Denkschrift sagt: ‚Schutz vor Gewalt hat ein Prä, weil wir in einer verteidigungspolitisch schwierigeren Lage sind und deutlich wird, dass unsere Verteidigungsfähigkeit ausgebaut werden muss.'“ Dabei gelte es immer im Blick zu behalten ist, „dass wir der Friedenstüchtigkeit das Wort reden“.
Die jetzige Denkschrift sagt: ‚Schutz vor Gewalt hat ein Prä.
Kirsten Fehrs
EKD-Ratsvorsitzende
Verhältnis von Kirche und Macht
Schwerpunktthema der Synode ist in diesem Jahr das Verhältnis von Kirche und Macht. Sie wünsche sich eine Kirche, die ihre Macht reflektiere und transparent mache, sagt dazu die Präses der EKD-Synode, Anna-Nicole Heinrich: „Das Ziel ist nicht eine machtlose Kirche. Es wird immer Macht in Verhältnissen geben, wo Menschen in Abhängigkeiten sind.“ Es gehe aber um den Umgang mit dieser Macht. „Der erste Schritt dazu ist Sensibilisierung, Auseinandersetzung, Transparenz – und damit starten wir auf der Synode.“
Das Ziel ist nicht eine machtlose Kirche. Es geht aber darum, sensibel zu sein und sich mit Machtstrukturen auseinander zu setzen.
Anna-Nicole Heinrich
Präses EKD-Synode
Wie weit ist die Aufarbeitung sexualisierter Gewalt?
Denn wo Macht tabuisiert wird, wirkt sich das auch auf den Umgang mit sexualisierter Gewalt in der evangelischen Kirche aus. Vertreter des so genannten Beteiligungsforums, zu dem auch Betroffene gehören, werden auf der Synode über den Stand der Aufarbeitung berichten. Allerdings lässt einer der Betroffenensprecher derzeit sein Amt ruhen. Sie sei froh, dass er dennoch weiter in dem Gremium mitwirke, so Anna-Nicole Heinrich:
„Das Thema ist hoch spannungsreich, was an vielen Stellen Konflikte hervorbringt“, räumt sie ein. Im Beteiligungsforum sei es aber in den letzten Jahren sehr gut gelungen, sie bearbeitbar zu machen. „Und da wirken alle mit rein. Alle Mitglieder des Beteiligungsforums sind Teil des Gelingens, dass wir das austarieren.“