Remscheid. Eine Idee, die ursprünglich aus Skandinavien kommt, erobert Deutschland. Und sie feierte an diesem Mittwochabend im Remscheider Cinestar Premiere: Kino-Chef Jörg Bender und sein Kooperationspartner Nils Grunau vom gleichnamigen Handarbeitsgeschäft hatten zum ersten „CineStricken“ eingeladen. Und gleich zum Start der neuen Kinoreihe klapperten unzählige Stricknadeln, während der ABBA-Klassiker „Mama Mia“ über die große Leinwand flimmerte.
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Licht wurde gedimmt, aber nicht ausgeschaltet
Im Kinosaal, in dem das Licht gedimmt, aber nicht ausgeschaltet wurde, damit man während des Films kreativ sein konnte, hatten es sich rund 50 Strickbegeisterte mit einem Gläschen Sekt oder Orangensaft gemütlich gemacht.
Spendiert hatte es Nils Grunau, der die Idee des Strickkinos schon aus Solingen kannte: „Alles, was unsere Stadt belebt, ist doch sehr positiv. Ich war gleich Feuer und Flamme, als ich davon hörte.“
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Für die Teilnehmenden „eine schöne Abwechslung“
Es sei eine schöne Abwechslung, mal mit Gleichgesinnten zusammen zu sein. „Wir haben ja auch ein Strick-Café in unserem Geschäft. Und viele, die sich da regelmäßig treffen, sind auch heute Abend hier“, freute er sich über den guten Zuspruch für die neue Idee.
Das tat auch Kino-Chef Jörg Bender. „Als ich sah, dass dieser Trend immer mehr zunimmt, habe ich mir gedacht, jetzt will ich’s auch.“ Der Film spiele dabei eigentlich keine so große Rolle, man müsse ihn nicht großartig verfolgen. „Aber er weckt trotzdem Emotionen. Und die Musik ist toll.“ Gesetzt sei, dass aus dieser Premiere eine Kinoreihe wird und sich alle Strick- und Häkelbegeisterten jetzt einmal im Monat zum „CineStricken“ treffen können.
„Ich finde die Idee lustig. Mal abwarten, was draus wird“, sagte Zuschauerin Renate. Sie trifft sich schon seit Jahren mit Gleichgesinnten im Café Lichtblick und strickt Socken, die für einen guten Zweck im Flair Weltladen in Lüttringhausen verkauft werden.
„Gestern habe ich Wolle bei Grunau gekauft und das Schild gesehen, das zu diesem Abend einlud. Die Idee finde ich super. Und ich stricke schon mein Leben lang, habe es von meiner Großmutter gelernt“, erzählte Heike Brüssermann.
Strümpfe für die Tochter gestrickt
Sie strickte mit bunter Wolle Strümpfe für ihre Tochter. Und konnte dabei, obwohl die Fußbekleidung durch das Zopfmuster nicht gerade unkompliziert anzufertigen ist, auch noch den Film gucken. „Der ist leicht und locker. Ich habe ihn schon gesehen und freue mich über die tolle Besetzung mit Meryl Streep und Pierce Brosnan darauf, ihn jetzt nochmal zu sehen.“
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„Total super und mal was ganz anderes, im Kino zu stricken“, zeigte sich Marion Mancinelli begeistert vom neuen Kinoangebot. Und auch ihre Freundin fand die Idee toll: „Die haben das hier klasse gemacht. Das Strickkino erlebt ja gerade einen richtigen Hype.“
Statt daheim ins Kino
Einen Film gucken und dabei stricken, das passe perfekt zusammen. Das mache man ja zu Hause beim Fernsehen auch. „Nur in Gesellschaft macht’s mehr Spaß“, waren sich die Freundinnen sicher.
Ab sofort können Handarbeitsfans regelmäßig – an jedem ersten Mittwoch im Monat – im Kino stricken und häkeln, während auf der großen Leinwand ein unterhaltsamer Film läuft. Am 3. Dezember wird es ein Weihnachtsfilm sein. Den Titel verrät Kino-Chef Jörg Bender allerdings noch nicht. Der Eintritt kostet 8 Euro, online gekauft sechs Euro.
RGA