Erster Trainer-Vergleich der Brüder

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Der Artikel erschien in erster Fassung am Freitag, 11:40 Uhr und wurde nach dem Spiel aktualisiert
Am Freitagabend kam es zu einem besonderen Duell in der Regionalliga Bayern. Der SV Wacker Burghausen empfing die SpVgg Unterhaching – dabei standen sich zum ersten Mal Lars Bender und Sven Bender als Trainer gegenüber. Die Partie war nicht nur aufgrund der Brüder eine besondere, denn beide Mannschaften befinden sich im Kampf um den Aufstieg in die 3. Liga und die SpVgg sprang durch das 3:1 (2:0) vorerst an die Tabellenspitze.
Durch Tore von Manuel Stiefler (20.) und Cornelius Pfeiffer (45.) führte Unterhaching schon zur Pause souverän, Nils Ortel (48.) sorgte kurz nach dem Seitenwechsel für die Vorentscheidung. Wacker kam vor 4.871 Fans durch Alexander Sorge (82.) nur noch zum Ehrentreffer.
Am vergangenen Spieltag hatte Unterhaching-Coach Sven nach einem 0:2 daheim gegen die Würzburger Kickers noch die Tabellenführung an die Zweitvertretung des 1. FC Nürnberg abgeben. Das könnte nun erneut geschehen, da die Club-Reserve zwei Spiele weniger hat. Nach 17 Spielen stehen 36 Punkte zu Buche. Lars rangiert mit Burghausen nun neun Zähler hinter der Spielvereinigung auf Rang sechs, hat jedoch erst 16 Partien absolviert.
„Wir reden regelmäßig, klar. Aber in dieser Woche ist es schon anders – da ist mehr Zurückhaltung. Das ist kein Misstrauen, aber keiner will zu viel preisgeben. Sicher ist natürlich: Sven hat ein hervorragendes Auge, er kennt uns genau, er schaut sich die Spiele an und wird sich einen Match-Plan zurechtlegen. Das mache ich nicht anders. Aber es geht am Ende nicht um uns zwei, sondern um unsere Mannschaften“, sagte Lars Bender im Vorfeld der Partie.
Lars und Sven Bender: Der gar nicht so unterschiedliche Weg als Trainer
Lars Bender übernahm den Trainerposten bei Wacker Burghausen im Januar und holte in 30 Partien 1,93 Punkte. In der vergangenen Saison belegte das Team Platz sieben in der Regionalliga Bayern. Sein Weg nach Burghausen führte über Unterhaching, wo er die U17 in der Hinrunde 2024/25 trainierte. Sven war zur gleichen Zeit bei der Spielvereinigung tätig, jedoch als Co-Trainer unter Marco Unterberger und Heiko Herrlich. Sechs Spiele musste er in der Abstiegssaison sogar als Interimstrainer einspringen, nachdem er zuvor ein halbes Jahr Edin Terzic bei Borussia Dortmund assistierte.
Nach dem Ende ihrer Profikarriere bei Bayer Leverkusen 2021 spielten die Bender-Brüder noch drei Jahre für ihren Jugendklub TSV Brannenburg. Parallel dazu sammelten sie Erfahrungen als Co-Trainer im DFB-Nachwuchs. Sven war in der Saison 2022/23 Teil der U16-Nationalmannschaft, ehe es im Sommer 2023 zur U17 ging, wo er an der Seite von Christian Wück Weltmeister wurde. Sven ging zum BVB, Lars kam zur U17, nachdem dieser zuvor schon die Auswahlen der U15 und U16 als Assistent betreut hatte.
In ihrer Karriere standen die Bender-Brüder 138-mal gemeinsam für Bayer Leverkusen, 1860 München und diverse DFB-Auswahlen auf dem Platz. Sechs direkte Duelle gab es, als Sven für den BVB und Lars für die Werkself aktiv war – dreimal mit dem glücklicheren Ende für Sven, einmal für Lars. Nun steht die erste Begegnung der beiden als Cheftrainer kurz bevor.