Solingen. Wer sich an die BHC-Saison 2015/16 erinnert, verbindet dies automatisch mit einem Event. Zum ersten Mal in seiner Vereinshistorie schaffte es der Bergischen HC zum Final-Four des DHB-Pokals, das damals noch in Hamburg ausgetragen wurde. Die Löwen-Handballer spielten vor 13.200 Fans in der ausverkauften Arena und verloren erst nach Verlängerung mit 33:36 gegen den späteren Sieger SC Magdeburg.
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Ein Sieg fehlt noch zum Final-Four
Trotz der Niederlage bleibt das Spiel bis heute ein Höhepunkt der Clubhistorie. „Wir kommen gerne wieder“, sagte Geschäftsführer Jörg Föste damals auf der Pressekonferenz. Ein Ziel, das nicht erreicht wurde. Bis jetzt. In dieser Spielzeit sind die Löwen so nah dran wie seit zehn Jahren nicht. Durch den famosen 40:38-Erfolg im Doppelverlängerungskrimi gegen die TSV Hannover-Burgdorf fehlt den Bergischen noch ein Sieg, um es wieder zum Final-Four zu schaffen. Voraussichtlich am 18. Dezember ist die MT Melsungen zu Gast in der Wuppertaler Unihalle. Das ist kein unmögliches Unterfangen.
Auch Melsungen ist nicht optimal gestartet
Ähnlich wie Hannover sind auch die Nordhessen für ihre Verhältnisse keinesfalls überragend in die Saison gestartet. Während die Niedersachsen mit 6:14-Punkten richtig straucheln, hat der Dritte des Vorjahres nach zehn Spieltagen immerhin 11:9-Zähler auf dem Konto. Auch bei den Melsungern waren personelle Probleme zumindest teilweise dafür verantwortlich.
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Ausverkaufte Lanxess-Arena in Reichweite
Der BHC wird seine Chance wittern. Speziell zu Hause ist im Handball immer viel möglich. Mit einem Sieg ginge es diesmal nicht nach Hamburg, sondern in die noch größere Kölner Lanxess-Arena. 20.074 Zuschauer sind voraussichtlich wieder dabei – vor einer solchen Kulisse haben die Löwen noch nie gespielt.
Auch vor zehn Jahren lief es in der Liga nicht gut
Die Parallelen zur Saison vor zehn Jahren sind unverkennbar. Als die Mannschaft ihren Pokal-Lauf hatte, mühte sie sich in der 1. Bundesliga mächtig ab. 4:16-Punkte waren es damals nach zehn Spieltagen, in der laufenden Runde sind es 3:17. Als das Final-Four im April gespielt wurde, befand sich das Team mit elf Punkten weiterhin in akuter Abstiegsgefahr, bekam aber letztlich die Kurve und hielt als Zwölfter mit 19 Punkten die Klasse.
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Der Kader beweist, dass er wettbewerbsfähig ist
Diese Bilanz zeigt auch, wie unberechenbar die Bundesliga ist, denn ein Jahr später ging es mit 22 Zählern runter – zugegeben mit einem Team mehr in der Liga und dadurch auch mehr zu vergebenen Punkten. Dennoch ist es realistisch, dass auch in dieser Saison die Latte nicht so hoch liegt. Schließlich sind neben dem BHC auch andere noch nicht in Fahrt. Hannover, Wetzlar, Minden, Stuttgart und Leipzig haben sechs oder weniger Zähler. Außerdem gibt es nur noch zwei Absteiger. In der vorigen Spielzeit reichten sogar maue 18 Punkte zum Klassenerhalt.
Nachverpflichtung ist obligatorisch
Das ist für den BHC drin. Der Kader beweist aktuell von Woche zu Woche mehr, dass er eben doch wettbewerbsfähig ist. In Kiel wird am Sonntag vermutlich wenig möglich sein, doch wenn die Truppe einigermaßen gesund bleibt und mit einer solchen Leidenschaft spielt wie im Pokal gegen Hannover, wird sie ihre Punkte holen.
Wichtig ist freilich, dass im rechten Rückraum nachgelegt wird. Elias Scholtes hat sich einen Bruch des Sprunggelenks zugezogen und fällt viele Monate aus. Das ist bitter, war zuletzt auch er in Schwung gekommen. Diese Lücke muss der BHC schließen – irgendwie.
ST