Unterwellenborn (Thüringen) – Die Stimmung beim Becher-Produzenten ist im Eimer! Die Könitz Porzellan GmbH musste Insolvenz anmelden. Der für seine individuellen Becher weltweit bekannte 116 Jahre alte Traditionsbetrieb geriet wegen eines Rechtsstreits mit Franzosen trotz guter Umsätze in finanzielle Schieflage.
Zwei Weltkriege und zwei Diktaturen zwangen die Porzellan-Firma aus Könitz, einem Ortsteil von Unterwellenborn in Thüringen, nicht in die Knie. Jetzt hat der Betrieb zumindest einen Tiefschlag erlitten und beim Amtsgericht in Gera Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt, wie lokale Medien übereinstimmend berichten. Das Verfahren läuft bereits. Die Könitz Porzellan GmbH muss ihre Entscheidungen mit einem Vertreter der Gläubiger abstimmen.
Für das weltberühmte Museum Louvre produziert die Firma Geschenkartikel
Foto: Emma Da Silva/AP/dpa
Grund für die Insolvenz der Traditionsfirma
Wie MDR Thüringen berichtet, sieht Geschäftsführer Turpin Rosenthal den Grund für die Insolvenz in einem Rechtsstreit in Frankreich. Ein ehemaliger Geschäftspartner habe dort in erster Instanz „Schadenersatz in sechsstelliger Höhe“ erwirkt. Obwohl das Urteil angefochten wurde und noch nicht rechtskräftig sei, konnten die Franzosen laut dem Bericht eine Kontenpfändung erwirken.
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Insolvenz sei deshalb beantragt worden, „um einen Abfluss des Geldes ins Ausland zu verhindern“. Die etwa 100 Beschäftigten arbeiten normal weiter. Das von der Arbeitsagentur vorgestreckte Insolvenzgeld wolle man zurückzahlen.
Die Könitz Porzellan liefert individuell bedruckte Becher und Tassen in die ganze Welt. Zu den Kunden der GmbH gehöre unter anderem das weltberühmte Museum der Louvre in Paris. Pro Monat können 300.000 Becher hergestellt werden. Der Umsatz lag zuletzt bei etwa zehn Millionen Euro pro Jahr.