7. Niederlage im 8. Spiel 

VfL Wolfsburg: Kein Bekenntnis zu Simonis - Muss Sportchef gehen?

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Nach der siebten Niederlage in den vergangenen acht Spielen scheint die Zeit von Trainer Paul Simonis beim VfL Wolfsburg abgelaufen zu sein. Sportdirektor Sebastian Schindzielorz, der sich in den vergangenen Wochen stets vehement vor den im Sommer verpflichteten Trainer gestellt hatte, sagte nach dem bitteren 1:2 bei Werder Bremen am Freitagabend bei „Sky“: „Jetzt nach dem Spiel finde ich es schwer, Stellung zu beziehen. Ich bitte um Verständnis, dass ich da jetzt nicht viel zu sagen möchte. Wir fahren jetzt zurück, und dann sehen wir weiter.“

Wolfsburg hatte beim Nordrivalen nach dem Tor von Mattias Svanberg in der 28. Minute die meiste Zeit des Spiels geführt. Jens Stage (83.) und der Bremer Top-Zugang Samuel Mbangula (90.+4) drehten das Spiel aber zu Ungunsten der Wölfe. „Fakt ist: Wir haben uns viel mehr vorgenommen, als wir es gezeigt haben – heute in der zweiten Halbzeit, aber auch in den letzten Wochen. Dementsprechend ist die Kritik auch berechtigt, der müssen wir uns stellen“, sagte Schindzielorz.

Unklar ist, ob neben Simonis, wenn der Schlussstrich gezogen wird, auch die sportliche Führung um den 46-Jährigen und Geschäftsführer Peter Christiansen gehen muss. Entsprechende Gerüchte hatte es zumindest in den vergangenen Wochen gegeben und die nun folgende länderspielbedingte Ligapause gilt gemeinhin als guter Zeitpunkt für einen sportlichen Neuanfang. Christiansen sagte in Bezug auf die Verantwortung für die Krise: „Am Ende bin ich es. Das ist so, wenn du diese Rolle hast. Dann ist es ganz klar meine Verantwortung.“

Der 50 Jahre alte Däne habe keine Angst, seinen Job zu verlieren und würde laut eigener Aussage gern weitermachen: „Wenn Leute Peter Christiansen nicht mehr hier haben wollen, dann kommt der Aufsichtsrat und erzählt uns das. (…) Es ist ein Ergebnissport und das wissen wir alle. Paul ist cool damit und so auch Sebastian Schindzielorz. Wir sind lange genug in dem Geschäft und wissen, wie das funktioniert. Wenn ich das Problem bin, dann gehe ich.“


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Wer könnte in Wolfsburg auf Simonis & Co. folgen?

Wer auf Simonis, Christiansen und Schindzielorz folgen könnte, ist noch offen. Gerüchte hatte es zuletzt um Trainer Bruno Labbadia gegeben, der den VfL zwischen Februar 2018 und Sommer 2019 betreut hatte. Labbadia stehe bei mehreren Verantwortlichen in der Autostadt hoch im Kurs, berichtete „Sky“. In Bezug aufs Management wurden die Namen der Ex-Sportchefs Marcel Schäfer (seit August 2024 bei RB Leipzig) und Jörg Schmadtke sowie jener von Sven Mislintat (beide vereinslos) genannt.