Köln (NRW) – Aufgereiht liegen jeweils sechs Kater nebeneinander auf einem Arzttisch. Sie sind sediert, schlafen tief und fest. Ihnen steht eine OP bevor – sie müssen kastriert werden. Doch ein böses Erwachen gibt es für die Vierbeiner hoffentlich nicht: Sie träumen alle von einem neuen Zuhause.
Es sind ungewöhnliche Aufnahmen, die das Tierheim in Köln-Dellbrück (Nordrhein-Westfalen) postete, um auf ein ernstes Thema aufmerksam zu machen.
Schlaf, Kätzchen, schlaf. Die insgesamt 12 geretteten Kater wurden kastriert, gechippt und geimpft
Foto: tierheim_delbrueck/Instagram
Gerettete Kater werden kastriert
Die Scottish Fold-Kater wurden vor knapp zwei Wochen in einer Kölner Wohnung beschlagnahmt. Eine Züchterin lebte dort auf kleinstem Raum mit insgesamt 40 Katzen! Die Behörde schritt ein, brachte die Scottish Fold ins Tierheim. Insgesamt zwölf Kater und fünf Katzen kamen nach Köln-Dellbrück.
Nun ging es den unkastrierten Männchen an die „Kronjuwelen“. Auf dem Video sagt Tierheim-Sprecherin Sylvia Hemmerling: „Die werden jetzt alle nacheinander kastriert.“
Alle Tiere überstanden die OP bestens
Foto: tierheim_delbrueck/Instagram
Wenige Stunden späte haben alle die OP gut überstanden. Außerdem wurden die Tiere geimpft und gechippt, sind bereit für ein neues Zuhause. Doch das wird nicht so leicht …
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„Scottish Fold ist eine Qualzucht. Sie entwickeln oft körperliche Störungen und Probleme, die sehr teuer werden“, so Hemmerling. Immer öfter landen daher im Tierheim Rassekatzen: Weil die Besitzer die hohen Tierarztkosten nicht zahlen wollen oder können.
Die Rasse Scottish Fold ist eine Qualzucht – die Tiere leiden an einer unheilbaren Erbkrankheit, die zu Fehlbildungen und Schmerzen führt
Foto: Christophe Gateau/dpa
In Deutschland ist die Zucht dieser Rasse deshalb verboten. Scottish Fold leiden an einem Gendefekt, der zu Fehlbildungen führt, was oft chronische Schmerzen zur Folge hat. Dennoch schaffen sich Menschen aus falschen Gründen die Tiere an, züchten sie heimlich.
„Das Problem ist, dass auf Social Media der Trend der Rassekatze gefeiert wird. Influencer zeigen sich immer wieer mit den Tieren – quasi als Accessoire.“ Sobald das aber krank wird oder teuer, entledigen sich viele der Vierbeiner, die dann im Tierheim oder auf der Straße landen.
Neue Besitzer sollten sich bewusst entscheiden
Das soll den geretteten Tieren nicht passieren!
„Wir lassen die Katzen, die noch sehr scheu sind, nun noch einige Zeit bei uns, und beginnen dann mit der Suche nach einem neuen Zuhause.“ Dort sollte man sich mit der Rasse und all ihren Folgen auskennen – und bewusst sein.