
Eine regennasse Straße hat beim Sprint der Formel 1 in Brasilien für eine kuriose Serie von Unfällen gesorgt, bei denen aber nur Carbon beschädigt wurde. Nach dem Restart des in Runde 8 von 24 Runden unterbrochenen Sprint-Rennens in Sao Paulo steuerte Lando Norris am Samstagnachmittag (MEZ) seinen McLaren erneut als Bester ins Ziel, die WM-Pläne seines Teamkollegeen Oscar Piastri erlitten nach seinem Einschlag in der Leitplanke erneut einen heftigen Nackenschlag. In der Schlussrunde flog Lokalmatador Gabriel Bortoleto heftig ab und schlug massiv in die Streckenbegrenzung ein. Er stieg selbständig aus seinem Rennwagen aus.
In der sechsten Runde wurde es plötzlich kurios. Norris hatte sich nach gutem Start auf seinen Soft-Reifen vom medium-bereiften Mercedes von Kimi Antonelli deutlich auf mehr als anderthalb Sekunden abgesetzt. Doch dann krachte es in Kurve 3 – und zwar dreimal kurz hintereinander. Kurios: Die Unfälle hatten nichts unmittelbar miteinander zu tun, hatten aber alle drei offenbar dieselbe Ursache.
Nasse Kerbs führen zum Verhängnis
Den Anfang machte Piastri: Im Kurvengeschlängel nach der kürzesten Start-/Zielgeraden der aktuellen Saison überraschte die Rest-Nässe auf der Strecke die Piloten. Nach einer Unwetterwarnung am Vorabend präsentierte sich das Wetter zwar besser als erwartet und ließ die Teams bei abtrocknender Piste auf Slicks setzen. Doch was fünf Runden lang offenbar zu keinen Problemen führte, wurde einigen Piloten zum Verhängnis.
Beim Überfahren der linken Kerbs filmten die Kameras an den Rennwagen plötzlich unerwartet viel Gischt. Das plötzliche Aquaplaning ließ die Autos die Traktion verlieren, und so flogen nacheinander Piastri, der zu diesem Zeitpunkt als Zehnter hervorragend platzierte Nico Hülkenberg und Franco Colapinto von der Strecke.
Hülkenberg „humpelt“ in die Box
Während Colapinto nach seinem Einschlag in die Streckenbegrenzung noch ausrollte, bekam Hülkenberg seinen Sauber wieder zurück auf die Rennstrecke. Zwar „nasenlos“, aber ansonsten so unbeschädigt, dass er das Rennen später wieder aufnehmen konnte. Mehr als Rang 17 sprang am Ende aber für den Routinier nicht heraus.
Nach dem Restart hinter dem Safety Car setzte sich Norris mit seinem orangefarbenen Boliden erneut schnell ab, dahinter musste sich der junge Antonelli heftig gegen einen Angriff seines Teamkollegen George Russell wehren.
Alonso verteidigt sich lange erfolgreich
Während Weltmeister Max Verstappen auf der Strecke in Brasilien als Vierter keine Chance hatte, einen der Podiumsplätze zu ergattern, fightete der Oldie im Fahrerlager, der Spanier und frühere Weltmeister Fernando Alonso, gegen die beiden Ferrari von Charles Leclerq und Lewis Hamilton. Drei Runden vor Rennende musste der „Prinz von Asturien“ aber dann Leclerq vorbei lassen – der Ferrari profitierte jeweils vom Geschwindigkeitsüberschuss durch das DRS. Hamilton schafft es aber nicht an Alonso vorbei.
Zu Beginn des letzten Renndrittels des 100 Kilometer kurzen Sprints schienen die Reifen von Norris Soft-Reifen nachzulassen. Antonelli konnte den Rückstand in der 20. Runde auf unter eine Sekunde drücken und schloss zum Briten auf. Aber der ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen und baute seinen Vorsprung in der WM-Wertung auf neun Punkte (365) aus.