Wer vor dem Essen gern einen Campari oder French Martini schlürft, liegt offenbar goldrichtig – das sagt jetzt sogar die Wissenschaft!
Ein Aperitif vor dem Dinner macht das Essen nicht nur stilvoller. Er lässt das Abendessen auch besser schmecken. Das ist das Ergebnis einer Studie der Universität Oxford und der Alexandru-Ioan-Cuza-Universität in Rumänien.
Schnaps vor der Suppe macht Geschmack besser
257 Gäste eines rumänischen Restaurants nahmen an dem Experiment teil. Die eine Hälfte bekam einen Aperitif – in diesem Fall einen Pflaumenschnaps –, die andere nicht. Danach bewerteten alle den Geschmack einer Tomatensuppe.
Das Ergebnis: Wer vorher Alkohol getrunken hatte, fand die Suppe frischer, süßer und leckerer als die Gäste ohne Aperitif.
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Ohne Alkohol vergaben die Gäste im Schnitt 68 von 100 Punkten. Mit Aperitif waren es satte 76. Auch beim Geschmack und bei der Frische schnitt die Suppe mit Alkohol besser ab: jeweils 79 Punkte – gegenüber 72 und 73 Punkten bei der Kontrollgruppe.
Die Forscher vermuten: Der Alkohol unterdrückt bittere Noten – dadurch kommt die Süße stärker durch. Und das schmeckt vielen besser.
Mehr zum ThemaGaumenreiniger für Körper und Kopf
Professor Charles Spence von der Universität Oxford ist Psychologe und Co-Autor der Studie. Er erklärt: „Ein alkoholisches Getränk vor dem Essen kann als physischer Gaumenreiniger wirken, der verbleibende Nachgeschmäcke entfernt und uns erlaubt, die Aromen vollständig zu genießen.“
Doch auch psychologisch könne der Effekt stark sein: „Ein Aperitif kann auch als mentaler Gaumenreiniger dienen, der Menschen in bessere Stimmung versetzt und sie entspannt – so achten sie stärker auf die Qualitäten des Essens.“
Kleine Menge, große Wirkung
Hauptautorin der Studie ist Dr. Georgiana Juravle von der Alexandru-Ioan-Cuza-Universität. Sie sagt: „Unsere Ergebnisse zeigen, dass kleine Mengen Alkohol, in kontrollierten Umgebungen serviert, das wahrgenommene Geschmacksprofil eines Gerichts verbessern können.“
Die Studie wurde im „International Journal of Gastronomy and Food Science“ veröffentlicht.