Die Manschaft bejubelt Ibrahim Maza

Stand: 08.11.2025 17:21 Uhr

Bayer Leverkusen spielt sich gegen Heidenheim früh in einen Rausch. Die Gegenwehr der Gäste war zeitweise erschreckend.

So einseitig verläuft eine Fußball-Bundesligapartie selten: Bayer Leverkusen hat Schlusslicht 1. FC Heidenheim am Samstag mit 6:0 (5:0) nach Hause geschickt – der Sieg war auch in der Höhe verdient. Die Werkself glänzte spielerisch, während Heidenheim so gut wie gar nichts gelang. 25:1 Torschüsse sprechen für sich.

Patrik Schick (2., 22.) und der junge Ibrahim Maza (45.+1, 53.) trafen jeweils doppelt. Die anderen Tore erzielten Jonas Hofmann (16.) und Ernest Poku (27.). Damit gewann Leverkusen auch das fünfte Bundesliga-Duell mit Heidenheim und festigte seinen Platz in der Spitzengruppe.

„Ich habe sehr viel Lob für unsere Mannschaft, für unsere Familie“, sagte Bayer-Trainer Kasper Hjulmand im Sportschau-Interview und hob den Mix aus erfahrenen und jungen Spielern hervor. „Wir waren sehr gut und bereit heute.“

Schmidt: „Das kennen wir nicht“

Heidenheim dagegen präsentierte sich wie Abstiegskandidat Nummer eins. „6:0 verlieren, vor allem in dieser Art und Weise – das kennen wir nicht. Und vor allen Dingen habe ich es nicht erwartet“, sagte Trainer Frank Schmidt. Die Fans hätten zurecht nach dem Spiel moniert, dass das Team nicht gekämpft habe. „Das ist das Mindeste, was man erwarten kann. Das haben wir heute nicht gebracht.“

Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte hat Heidenheim fünf Auswärtsniederlagen in Folge kassiert, 23 Gegentore sind Bundesliga-Minuswert. Sein Team stehe zurecht am Tabellenende, sagte Schmidt. „Vor allem, wenn man sieht, wie wir auswärts keine Leistung bringen.“

Torge Hidding, Sportschau, 08.11.2025 17:50 Uhr

4 Tore in 27 Minuten

4:1 und 5:2 – das waren die bisherigen Endergebnisse, wenn Heidenheim in Leverkusen zu Gast war. Und es brauchte nur 66 Sekunden, bis klar war, dass es erneut ein einseitiges Duell werden sollte. Maza eroberte den Ball im Mittelfeld, spielte Poku frei, der wiederum auf Schick weiterleitete. Der Mittelstürmer traf aus spitzem Winkel ins rechte Eck.

Der Treffer zeigte Wirkung, Heidenheim agierte verunsichert und zögerlich und hielt nur 14 Minuten durch bis zu den nächsten Treffern. Hofmann per Kopf nach Flanke von Edmond Tapsoba, Schick per Abstauber nach einem Missverständnis zwischen Torwart Diant Ramaj und Patrick Mainka, Poku per Direktabnahme – schon nach 27 Minuten war die Partie gelaufen.

Heidenheim erschreckend zweikampfschwach

Heidenheims Trainer Frank Schmidt reagierte, brachte schon in der 33. Minute Niklas Dorsch für Julian Niehues und Benedikt Gimber für Budu Zivzivadze. Viel besser wurde es aus Sicht der Gäste aber nicht. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte erhöhte Maza mit seinem ersten Bundesligatreffer. Der 19-Jährige traf nach schönem Zuspiel des starken Aleix Garcia. 5:0 zur Pause – das hatte Leverkusen zuvor erst einmal in der Bundesliga geschafft.

Die Halbzeitstatistiken waren entlarvend: Heidenheim hatte nur 39,5 Prozent der Zweikämpfe gewonnen, das ist ein desaströser Wert. Torschüsse: 0:12. Hjulmand nahm die Gelegenheit dankend wahr, drei Tage nach dem Champions-League-Sieg bei Benfica Lissabon (1:0) Kräfte zu schonen, brachte zur zweiten Halbzeit Martin Terrier für Ernest Poku und Malik Tillman für Arthur.

Maza glänzt mit Doppelpack

Immer noch dabei war der 19 Jahre junge Maza, der wie schon in Lissabon defensiver als gewohnt auf der Doppel-Sechs neben Garcia auflief. Robert Andrich spielte in der Dreierkette. Maza zeigte eine starke Leistung mit dem Höhepunkt in der 53. Minute: Er ließ Adam Kölle mit einem Antritt einfach stehen und schloss mit dem rechten Außenrist perfekt in die linke Ecke ab – ein starkes Tor.

Ibrahim Maza beim Torjubel

„Es war sehr schön, dass ich der Mannschaft helfen konnte. Zwei Tore ist immer sehr schön“, sagte Maza. Wie im Spiel gegen Benfica wurde er zum Spieler des Spiels gewählt. „Wir haben Chancen gut herausgespielt, waren eklig in den Zweikämpfen, manchmal auch mit einem Foul – und zum Glück haben wir schöne Tore geschossen.“

Heidenheim betrieb ausschließlich Schadensbegrenzung, rückte kaum nach. Erst in der 69. Minute hatten die Gäste durch Marnon Busch den ersten Torschuss – er wurde abgeblockt. Leverkusen schaltete einige Gänge zurück, sodass die Partie in den letzten 20 Minuten kaum noch Höhepunkte bot – Spannung ohnehin nicht.

Leverkusen in Wolfsburg, Heidenheim gegen Gladbach

Leverkusen ist nach der Länderspielpause am Samstagnachmittag beim VfL Wolfsburg zu Gast (15.30 Uhr). Heidenheim empfängt am Samstagnachmittag Borussia Mönchengladbach (15.30 Uhr).