Washington – Die Amerikaner sind immer unzufriedener mit Donald Trumps Shutdown-Politik. Seinen Umgang mit der Haushaltssperre lehnen mittlerweile 58 Prozent der US-Bürger ab. Nur 31 Prozent unterstützen den Präsidenten darin.

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Es der niedrigste Wert seit der ersten Shutdown-Umfrage des Instituts YouGov für das Magazin „Economist“ im Oktober.

Allerdings machen die Amerikaner nicht nur ihren Präsidenten für die längste Haushaltssperre in der Geschichte der USA verantwortlich. Sowohl Trumps Republikanern als auch den Demokraten im US-Kongress attestieren mehr als die Hälfte der Amerikaner einen schlechten Umgang mit der Situation.

▶︎ Die Haushaltssperre gilt seit dem 1. Oktober. Hunderttausende Staatsbedienstete werden nicht mehr bezahlt. Grund: Republikaner und Demokraten konnten sich im Kongress nicht auf einen neuen Übergangshaushalt einigen.

Lebensmittelhilfen für 42 Millionen Menschen gestrichen

Immer mehr Amerikaner spüren die Folgen des Shutdowns in ihrem Alltag. So hat beispielsweise der Oberste Gerichtshof die Zahlung von Lebensmittelhilfen für Arme vorerst ausgesetzt.

Die Entscheidung des Supreme Court betrifft rund 42 Millionen US-Bürger. Im Rahmen des Supplemental Nutrition Assistance Program (Snap) erhalten Menschen mit keinem oder geringen Einkommen Bezahlkarten, damit sie Obst und Gemüse, Fleisch und Milchprodukte kaufen können. Dies kostet den Staat im Monat rund neun Milliarden Dollar, die von der aktuellen Haushaltssperre betroffen sind.

Die Snap-Hilfen liefen deshalb Anfang November aus.

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Ein US-Gericht hatte die Regierung daraufhin angewiesen, die Finanzierung der Lebensmittelhilfen für November bis zum Ende des Freitags in vollem Umfang bereitzustellen. Das US-Justizministerium legte daraufhin am Freitag beim Obersten Gerichtshof Berufung gegen die Verfügung des Gerichts ein.

Luftfahrtbehörde streicht Flüge

Und auch der Flugverkehr ist betroffen: Die Luftfahrtbehörde (FAA) reduzierte den Verkehr an rund 40 Flughäfen, um Fluglotsen zu entlasten. Laut Flugdaten des Portals FlightAware wurden am Freitag bereits landesweit knapp 1000 Verbindungen abgesagt.

Viele Kürzungen treffen regionale Routen, internationale Verbindungen sollen vorerst weiter regulär fliegen. Europäische Airlines rechnen daher vorerst nur mit geringen Auswirkungen.

Die FAA will die Flugbewegungen zunächst um etwa vier Prozent reduzieren, bis Mitte des Monats könnten es bis zu zehn Prozent werden. Sollte der Stillstand der Regierung andauern, erwarten Branchenexperten stärkere Störungen – besonders im stark frequentierten Reiseverkehr rund um Thanksgiving in wenigen Wochen, das wichtigste Familienfest des Landes.