Achmed al-Scharaa

Stand: 09.11.2025 02:45 Uhr

Es ist ein historischer Besuch: Nur einen Tag, nachdem er von der Terrorliste gestrichen wurde, ist Syriens Übergangspräsident al-Scharaa zu einem Staatsbesuch in den USA eingetroffen. Er und Präsident Trump wollen künftig zusammenarbeiten.

Der syrische Übergangspräsident Ahmed al-Scharaa ist zu einem offiziellen Besuch in den USA eingetroffen. Das meldete die staatliche syrische Nachrichtenagentur.

Die USA hatten ihn erst am Freitag von ihrer Terrorliste gestrichen. Am Donnerstag hatte der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen die UN-Sanktionen gegen al-Scharaa aufgehoben. Er stand bislang wegen früherer Verbindungen zur Terrormiliz Al-Kaida auf der internationalen Sanktionsliste.

Syrien soll Koalition gegen IS beitreten

Der Interimsstaatschef wird am Montag von US-Präsident Donald Trump zu einem Besuch im Weißen Haus empfangen. Nach Angaben des US-Syriengesandten Tom Barrack soll al-Scharaa dort ein Abkommen über den Beitritt seines Landes zur US-geführten internationalen Koalition zum Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) unterzeichnen. Zudem planen die USA nach Diplomatenangaben die Errichtung eines Militärstützpunkts in der Nähe der syrischen Hauptstadt Damaskus.

al-Scharaa hofft auf Geld für Wiederaufbau

Al-Scharaa wiederum dürfte sich neben dem Prestigegewinn durch den ersten Empfang eines syrischen Staatschefs im Weißen Haus in der Geschichte des modernen Syrien vor allem finanzielle Zusagen für den Wiederaufbau seines vom jahrelangen Bürgerkrieg zerstörten Landes erhoffen.

Al-Scharaas islamistische HTS-Miliz und mit ihr verbündete Gruppen hatten im Dezember 2024 den langjährigen syrischen Machthaber Baschar al-Assad gestürzt. Die HTS ist ein früherer Zweig von Al-Kaida, sagte sich jedoch bereits vor Jahren von dem Terrornetzwerk los. Seit seinem Amtsantritt bemüht sich al-Scharaa um ein moderateres Image.