Offenbach – Der Schmerz ist zu groß. Die Netflix-Doku über Rapper Haftbefehl berührt nach wie vor Millionen von Menschen. Zahlreiche Weggefährten sprechen über den gefährlichen Lebensstil des Rappers. Vor allem seine Brüder Aytac und Cem (Rapper Capo) kommen zu Wort. Doch viele fragen sich: Wo war Haftbefehls Mutter?
Sie wünschte, nicht gefilmt zu werden, da ihr die Gesprächsthemen nicht leichtfallen, verrät jetzt Regisseur Juan Moreno. Dabei stand ein Interviewtermin bereits fest, doch die Mutter des Rappers sagte kurzfristig ab.
Die Macher der Doku begleiteten den Rapper drei Jahre lang und zeigen teils sehr private Momente. Hier küsst Haftbefehl seine Frau Nina Anhan (35)
Foto: Netflix
„Wir sind losgefahren, und dann bat sie mich in einer herzerwärmenden Sprachnachricht, ob ich vielleicht darauf verzichten könnte, sie im Film zu zeigen, weil es ihr zu schwerfallen würde, über den verstorbenen Ehemann und den Zustand ihres Sohnes zu sprechen“, so der Regisseur im „Spiegel“-Interview.
Regisseur Juan Moreno (53)
Foto: Frank Zauritz
Regisseur gibt Details über Haftbefehls Mutter preis
Haftbefehls Mutter bleibt damit weiter ein Mysterium. Doch Moreno lässt an dieser Stelle etwas durchblitzen: „Die Mutter ist eine grandiose, tolle, tolle Frau.“ Und weiter: „Sie war eine sehr, sehr erfolgreiche Ruderin, hat in Istanbul für Beşiktaş gerudert, war wahnsinnig erfolgreich.“
Capo schreibt über Mutter: „Wir schulden Dir alles“
Auch Haftbefehls jüngerer Bruder, Rapper Capo (bürgerlich: Cem Anhan), machte jüngst auf seine Mutter aufmerksam. In einem rührenden Instagram-Beitrag schrieb er: „Man hat in der Doku viel gesehen, aber das Wichtigste fehlt, Du!“
Haftbefehls kleiner Bruder Cem Anhan (34) bei der Premiere zur Doku
Foto: picture alliance / ABBfoto
Und weiter: „Du hast aus Schmerz Liebe gemacht, aus Dunkelheit Hoffnung.“ Außerdem: „Für jedes Opfer, für jedes Gebet, für jede schlaflose Nacht. Wir schulden Dir alles.“ Haftbefehl kommentierte das Posting mit einem Herzen. Capo und Haftbefehl posteten zudem ein Foto aus Kindheitstagen:
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Die Mutter zog nach dem Suizid ihres Mannes, Jelal Anhan, die drei Brüder Aytac Anhan, Aykut Anhan (Haftbefehl) und Cem Anhan (Capo) in der Hochhaussiedlung Mainpark in Offenbach alleine groß. Die Jugend der Jungs war schon geprägt von Drogen und Kriminalität. Die Geschwister brachen die Schule ab.
Haftbefehls Bruder Aytac litt – wie der Rapper selbst – jahrelang unter seinem Kokain-Konsum. 2017 stand er wegen eines Banküberfalls vor Gericht, bekam vier Jahre Haft.
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Foto: Netflix