Die Schweiz könnte kurz davorstehen, eine Atempause von den von den Vereinigten Staaten verhängten 39%-Zollen auf ihre Warenimporte zu erhalten. Dies berichtete die Zeitung Blick am Sonntag. Vorausgegangen war ein Besuch von Schweizer Wirtschaftsvertretern bei US-Präsident Donald Trump, der die Beziehungen zwischen beiden Ländern aufzulockern half.

Wie die Zeitung weiter meldet, soll in den kommenden Wochen eine Absichtserklärung zur Beilegung des Handelsstreits unterzeichnet werden – ohne Angabe von Quellen. Ein entsprechendes Abkommen soll dann beim Weltwirtschaftsforum in Davos im Januar vorgestellt werden.

Gelingt alles wie geplant, werden Trump und der designierte Schweizer Präsident Guy Parmelin, der zugleich Wirtschaftsminister ist, einen Plan für US-Einfuhrzolle präsentieren, die mit den bereits mit der Europäischen Union vereinbarten 15%-Zollen vergleichbar sind, so Blick.

Das Eidgenossische Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) wollte den Bericht nicht kommentieren. Zuvor hatte eine Delegation Schweizer Wirtschaftsvertreter am Dienstag Trump besucht.

Das Ministerium erklärte, das Treffen mit Führungskräften von MSC, Rolex, Partners Group, Mercuria, Richemont und MKS sei eine private Initiative gewesen, die man unterstützt habe, die jedoch unabhängig von den eigenen Bemühungen stattgefunden habe.

„Der Bundesrat ist grundsätzlich für die Verhandlungen mit den zuständigen US-Behorden verantwortlich,“ hieß es in einer Stellungnahme des Ministeriums.

„Bundesrat Parmelin steht regelmäßig mit den zuständigen Behorden in den USA in Kontakt, darunter auch mit dem US-Handelsbeauftragten Jamieson Greer.“

Während des Besuchs überreichte die Schweizer Delegation Trump laut Blick eine Rolex-Uhr für seine Präsidentenbibliothek sowie einen speziell gravierten Goldbarren.

Die Gäste versprachen, in den kommenden fünf bis sieben Jahren zur Reduzierung des US-Handelsdefizits mit der Schweiz beizutragen, berichtet die Zeitung.

Weitere Angebote umfassten die Verlagerung von Goldschmelzbetrieben in die USA innerhalb der nächsten 12 bis 24 Monate sowie die Forderung von Infrastrukturprojekten in den Vereinigten Staaten.

Auch Investitionen in die Pharmaindustrie und eine Erhohung der Schweizer Flugzeugkäufe bei US-Herstellern wurden laut Blick diskutiert.

Trump habe den Vorschlägen wohlwollend gegenübergestanden, heißt es. Am Freitag habe Greer zudem mit Parmelin und Helene Budliger-Artieda vom Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) gesprochen; die Schweizer Seite bezeichnete die Gespräche als „sehr konstruktiv“.