Flensburgs Kevin Möller jubelt

AUDIO: SG-Torwart Kevin Möller: „Richtig gute erste Halbzeit“ (3 Min)

Stand: 09.11.2025 17:37 Uhr

Mit einem starken Kevin Möller im Tor hat Handball-Bundesligist SG Flensburg-Handewitt am Sonntag das Nordduell gegen den HSV Hamburg mit 33:29 (17:13) für sich entschieden. Die Schleswig-Holsteiner sind damit weiterhin unbesiegt und bleiben Tabellenführer.

von Christian Görtzen

Ohne Rückraumspieler Lasse Möller, der sich im European-League-Spiel gegen Bidasoa Irun eine Fraktur in der rechten Mittelhand zugezogen hatte, hat die SG die Siegesserie des HSVH beendet. Die Hamburger hatten die drei Bundesligapartien zuvor allesamt gewonnen, unter anderem gegen den VfL Gummersbach und sogar beim Meister Füchse Berlin.

Da in den kommenden Wochen aber nominell leichtere Aufgaben auf das Team von Trainer Torsten Jansen warten, stehen die Chancen gut, dass es bis Weihnachten alle Zweifel am Erreichen des Klassenerhaltes beseitigen kann. Mit dem ersten Drittel der Saison könne man „sehr zufrieden sein“, sagte HSVH-Kapitän Niklas Weller. „Die noch wichtigeren Spiele kommen jetzt, und da müssen wir genauso da sein.“ Am Donnerstag (19 Uhr, im Livecenter bei NDR.de) steht das Gastspiel bei Frisch Auf Göppingen an.

Flensburg nun im Gipfeltreffen mit dem SC Magdeburg

Die SG ist auch nach dem elften Spieltag ungeschlagen. Mit 20:2 Punkten führt sie die Tabelle an. Die Mannschaft von Trainer Ales Pajovic blieb auch im 15. Pflichtspiel dieser Saison unbesiegt. „Als Spitzenreiter sehe ich uns nicht, weil der SC Magdeburg nur einen Minuspunkt auf dem Konto hat“, sagte Kevin Möller im Interview mit dem NDR.

Am kommenden Sonnabend haben es die Flensburger selbst in der Hand, dies zu ändern – dann ist in der Bundesliga der SCM um 20 Uhr (im Livecenter bei NDR.de) zu Gast. Vorher steht am Dienstag (18.45 Uhr) noch das European-League-Spiel beim rumänischen Club AHC Potaissa Turda an.

SG bestraft Hamburger Schwächephase konsequent

Der Mann der ersten Minuten in der Flensburger Arena hieß Robin Haug. Gleich drei Würfe der Gastgeber wehrte der norwegische Torhüter des HSVH in der Anfangsphase ab, darunter war eine starke Parade bei einem Wurf seines Landsmanns Kent Robin Tönnesen (7.). Nach dem 5:5 (12.) leisteten sich die Gäste allerdings reihenweise Fehlwürfe und technische Fehler, zudem haderten sie mit den Entscheidungen des Schiedsrichter-Gespanns Marcus Hurst/Mirko Krag – und das war punktuell nachvollziehbar.

Sechs Minuten lang gelang den Hanseaten kein Treffer, und diese Zeit nutzte die SG, um sich auf 9:5 abzusetzen. Flensburgs Emil Jakobsen sorgte mit seinem Tor zum 12:6 (21.) dafür, dass Jansen zur grünen Karte griff und eine Auszeit nahm. Er redete beruhigend auf sein Team ein.

Ein Handball liegt im Tornetz.

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Auf weiter als sechs Tore wuchs der Vorsprung der Gastgeber in der ersten Hälfte nicht mehr an. Im Gegenteil: Die SG leistete sich in den Schlussminuten des ersten Abschnitts einige Nachlässigkeiten. Unter anderem führte sich der von einer Schulterverletzung genesene Luca Witzke mit einem Fehlpass ein, den Casper Mortsensen zum Gegenstoß und zu einem Treffer nutzte. Zur Pause lag Flensburg nur noch mit vier Toren vorn (17:13).

Kevin Möller ein starker Rückhalt der SG

Mittlerweile hatten die Schleswig-Holsteiner auch Vorteile auf der Torwartposition: Haug lag nach 35 Minuten bei einer Paradenquote von 28 Prozent, bei SG-Keeper Kevin Möller waren es ganz starke starke 46 Prozent. Der 36 Jahre alte Däne, der nach der Saison Flensburg-Handewitt verlässt, wehrte unter anderem einen Siebenmeter seines Landsmanns Frederik Bo Andersen ab (34.). Kurz darauf waren es mit einem 20:14 (36.) wieder sechs Tore Vorsprung für die SG.

Tore SG Flensburg-Handewitt: Grgic 7, Pytlick 6, E. M. Jakobsen 4/2, Jörgensen 4, Novak 4, Golla 3, Kirkelökke 3, Tönnesen 2
Tore HSV Hamburg: Jörgensen 7, F. B. Andersen 6, Lassen 5, Mortensen 3/1, Geenen 2, Magaard 2, Sauter 2, Kofler 1, Olafsson 1
Schiedsrichter: Marcus Hurst (Oberursel)/Mirko Krag (Frankfurt/M.)
Zuschauer: 6.300
Strafminuten: 6 / 4

Aber die Hamburger waren damit noch längst nicht distanziert. Der HSVH, der im zweiten Durchgang die Zahl der technischen Fehler radikal reduzierte, kam Tor um Tor heran. Rechtsaußen Andersen sorgte per Tempo-Gegenstoß für den Anschlusstreffer zum 23:24 (45.). Zwischen den Pfosten beim HSVH stand nun der ägyptische Nationaltorwart Mohamed El-Tayar.

Die Reaktion der Flensburger war aber sehr gut und letztlich entscheidend dafür, dass die Partie gewonnen wurde. Insbesondere dank der Paraden von Kevin Möller gelang es der SG, sich wieder auf fünf Tore (31:26, 53.) abzusetzen. Auf dieses abermalige Anziehen der Gastgeber konnten die Hamburger nicht mehr reagieren. Erfolgreichster Flensburger war Marko Grgic mit sieben Treffern, beim HSVH war es Nicolaj Jörgensen mit der gleichen Anzahl.