Auf der Hauptstraße zwischen den Einkaufscentern Dreiländergalerie und Einkauf-Insel kam es zu dem folgenschweren Unfall, der einen sechsstündigen Großeinsatz zur Folge hatte. Zahlreiche Rettungskräfte, Notarzt, DRK, Feuerwehr und Polizei waren schnell vor Ort und im Einsatz, ebenso zwei Rettungshubschrauber und eine Drohne. Die Ermittlungen zur genauen Ursache dauern noch an.

Schnell war klar, dass es sich um keinen Anschlag handelt. Erste Erkenntnisse der Polizei lassen die Vermutung zu, dass entweder ein technischer Defekt oder ein Bedienungsfehler zu dem Unfall geführt haben könnten, wie Polizeisprecher Christoph Efinger bestätigte. Doch gesichert ist noch nichts.

Die Unfallstelle wurde großräumig abgesperrt, und es kam in der Stadt zu langen Staus. Erst kurz vor 19.30 Uhr konnte die mit Glassplittern und anderen Teilen übersäte Hauptstraße zwischen dem Weiler Schlaufenkreisel und Friedlingen wieder für den Verkehr freigegeben werden.

Unfallursache weiter unklar

Nach Angaben von Andreas Schaffhauser, Leiter des Verkehrskommissariats Weil am Rhein und Einsatzleiter, hat in Höhe der Bushaltestelle vor der Dreiländergalerie die Fahrerin eines Linienbusses, in dem sich zum Zeitpunkt des Unfalls keine Fahrgäste befanden, aus noch ungeklärter Ursache die Kontrolle über das Fahrzeug verloren.

Kontrolle über Bus verloren

Zuerst kollidierte der Bus, der vom Schlaufenkreisel kommend in Richtung Friedensbrücke unterwegs war, beim Anfahren aus der Haltestelle ein parkendes Taxi, das wiederum auf ein weiteres Taxi geschoben wurde. Daraufhin prallte der Bus auf das nächste Fahrzeug, das wiederum auf der linken Fahrbahnseite auf einen Baum geschoben wurde, ehe es mit einem weiteren Auto einen Zusammenprall gab.

Frau verstarb an Unfallstelle

Schließlich geriet der Linienbus auf den Gehweg, auf dem mehrere Menschen unterwegs waren. Für eine 34-jährige Frau aus einem Nachbarland kam jede Hilfe zu spät, sie verstarb noch an der Unfallstelle.

Auch ein Kind wurde vom Bus erfasst und schwer verletzt. Laut Polizei verletzten sich mehrere Personen beim Versuch, sich in Sicherheit zu bringen. Sie konnten noch vor Ort ambulant behandelt werden.

Der Bus rammte zuerst zwei Taxis. Foto: Siegfried Feuchter

Endstation für den Bus war dann die Fiedensbrücke, nachdem er noch mit zwei weiteren Fahrzeugen kollidiert war. Für die weiteren Ermittlungen wurde der Linienbus laut Staatsanwaltschaft und Polizei beschlagnahmt.

Mehrere Verletzte

Drei Menschen, darunter auch ein schwer verletztes Kind und die Busfahrerin, wurden in die Klinik gebracht, außerdem gab es laut Polizeisprecher Efinger mehrere Leichtverletzte, deren Zahl sie nicht beziffern kann, da sich einige Personen vor Eintreffen der Einsatzkräfte entfernt hatten.

Zahlreiche Menschen, Zeugen und Betroffene des Unfalls mussten vom Kriseninterventionsteam des DRK-Kreisverbands medizinisch und psychologisch betreut werden. Um die Feuerwehrleute selbst kümmerte sich der Feuerwehrseelsorger Uwe Degenhardt. Die betreuten Personen wurden zunächst vor Ort betreut und dann mit einem Bus zur Feuerwache gefahren, wie Feuerwehr-Pressesprecher Gerold Engler mitteilte.

Sechs Autos beschädigt

Laut Schaffhauser wurden durch die Karambolagen sechs Autos beschädigt, während vier weitere Fahrzeuge gerade noch rechtzeitig dem Bus, der vor dem Brückengeländer der Friedensbrücke zum Stehen kam, ausweichen konnten. Teilweise mussten die beschädigten Autos abgeschleppt werden. Zur Schadenshöhe kann die Polizei noch nichts sagen.

Der Linienbus ist am Anfang der Friedensbrücke zum Stehen gekommen. Foto: Siegfried Feuchter

Am Abend gegen 19 Uhr konnte dann der demolierte Bus, dessen Frontscheibe zerborsten war, mit einem Spezialfahrzeug abtransportiert werden, nachdem Feuerwehrleute mit Unterstützung des städtischen Betriebshofs die Straße gesäubert hatten.

Allerdings musste am Sonntag die Feuerwehr nochmals zur Unfallstelle, um verbliebene Kraftstoffspuren am Boden zu beseitigen. Diese stellten nämlich eine Rutschgefahr dar.

50 Feuerwehrleute im Einsatz

Die Weiler Feuerwehr war laut Gerold Engler mit 50 Einsatzkräften und zehn Fahrzeugen unter der Leitung des stellvertretenden Kommandanten Alexander Ebler im Einsatz, wobei die Wehrleute auch die Polizei, die mit 15 Streifenwagen vor Ort war, bei der umfangreichen Unfallaufnahme unterstützen, indem sie beispielsweise die Unfallstelle ausleuchteten. Zur Bergung der am Unfall beteiligten Fahrzeuge musste laut Engler ein umgefahrener Baum und eine angefahrene Straßenlaterne entfernt werden.

Sechs Autos wurden in den Unfall verwickelt, vier konnten noch ausweichen. Foto: Siegfried Feuchter

Die Rettungskräfte waren zahlreich vor Ort, während die Polizei, ebenfalls stark vertreten, mit der Unfallaufnahme, Absperrungen und der Verkehrsregelung beschäftigt war. Zudem haben die Feuerwehrleute, die teilweise auch bei der Erstversorgung der Verletzten mithalf, vor der Friedensbrücke einen Sichtschutz aufgestellt, um den Ort des tödlichen Unfalls abzuschirmen. Während des Rettungseinsatzes war die mit Glassplittern übersäte Hauptstraße zwischen Schlaufenkreisel und Friedlingen nicht befahrbar, außerdem wurden die Müllheimer Straße und die Basler zeitweise gesperrt.

Gute Zusammenarbeit

„Ausgezeichnet war die Zusammenarbeit mit den Basler Verkehrsbetrieben“, sagte Verkehrskommissariatsleiter Andreas Schaffhauser. Denn Polizei und BVB verständigten sich nach dem Busunglück sofort darauf, dass die Tram keine Personen mehr zur Endhaltestelle Dreiländergalerie befördert, um dadurch Schaulustige vom Unfallgeschehen fernzuhalten. Nur Fahrgäste, die Richtung Friedlingen und Basel wollten, konnten an der Dreiländergalerie in die Straßenbahn einsteigen.

Bevölkerung gewarnt

Die Bevölkerung wurde, auch über die Warn-App NINA (Notfall-Informations- und Nachrichten-App), gewarnt und dazu aufgefordert, die Unfallstelle zu meiden. Dietmar Fink, der stellvertretende Kreisbrandmeister, koordinierte die Information der Bevölkerung.

Die Einsatzkräfte hatten mit der Aufnahme des Unfalls und späteren Räumung der Straße sehr viel zu tun. Foto: Siegfried Feuchter

Auch Oberbürgermeisterin Diana Stöcker, Rechts- und Ordnungsamtsleiterin Ellen Nonnenmacher sowie Hauptamtsleiterin Annette Huber von der Stadtverwaltung waren vor Ort, um die Einsatzleitung zu unterstützen. Zudem wiesen Polizei und Security Schaulustige daraufhin, nicht zu filmen und keine Fotos zu machen.

Polizei sucht weitere Geschädigte

Die Verkehrspolizei Weil am Rhein, die ermittelt, sucht weitere Autofahrer, die entweder dem Bus ausweichen mussten, oder Passanten, die durch den Bus gefährdet wurden. Geschädigte können sich unter der Telefonnummer 07621/980 00 rund um die Uhr melden.