Spielerisch war der 1:0-Sieg von Fußball-Zweitligist Holstein Kiel gegen Fortuna Düsseldorf sicherlich kein Ausrufezeichen, kämpferisch zeigten die Kieler aber gute Leistung – und feierten am Ende wichtige drei Punkte. Kasper Davidsen überzeugte im Mittelfeld nicht nur aufgrund seines Treffers, Jonas Krumrey bewahrte sein Team mit Glanztaten vor einem Rückstand. Im Spiel nach vorne offenbarten die „Störche“ allerdings erneut Defizite. Die Einzelkritik.

Jonas Krumrey: War kurz vor der Pause zweimal gefordert – und war zur Stelle. Mit Paraden gegen El Azzouzi und Rasmussen bewahrte er Holstein vor einem Rückstand. Ließ Ittens Distanzschuss kurz vor dem Ende unglücklich nach vorne abprallen, hatte aber Glück, dass kein Düsseldorfer zur Stelle war. Ansonsten gewohnt souverän. (Note 2)

David Zec: Gewohnt starker Auftritt des Slowenen, der sich kaum Fehler erlaubte und fast alle Defensivzweikämpfe gewann. (Note 2,5)

Carl Johansson: Es war wichtig, dass der Abwehrchef seine Knieprobleme überwunden hat und wieder spielen konnte. Der Schwede gibt der Dreierkette Sicherheit – und ließ gemeinsam mit seinen Nebenleuten nur wenige Torchancen zu. Leistete sich im Spielaufbau ein paar unnötige Fehler. (Note 3)

Marco Komenda: Hatte ein paar unglückliche Aktionen, zum Beispiel leitete er einen Düsseldorfer Konter mit einem verunglückten Einwurf ein, dazu kamen einige unnötige Fehlpässe. Insgesamt zeigte er in der Dreierkette eine ordentliche Defensivleistung – wenngleich er Probleme bei Luftzweikämpfen hatte (1 von 5 gewonnen). Musste in der Schlussphase angeschlagen raus. (Note 4)

ab 77. Marko Ivezic: Half dabei, den Vorsprung über die Spieldauer und die lange Nachspielzeit (elf Minuten) zu bringen. (Note -)

Lasse Rosenboom: Zeigte eine äußerst unauffällige erste Halbzeit, agierte defensiv aber solide und leitete im zweiten Durchgang mit seiner ersten echten Offensivaktion die Führung ein. (Note 3,5)

ab 84. Niklas Niehoff: War nur noch defensiv gefordert – und erledigte seine Aufgaben unaufgeregt. (Note -)

Schwab wieder in der Startelf – Davidsen überzeugt

Stefan Schwab: Rückte für Magnus Knudsen in die Startelf – und hatte zu Beginn des Spiels durchaus seine Probleme, in die Zweikämpfe zu kommen. Auch im Passspiel schlichen sich viele Fehler ein. Steigerte sich im Laufe des Spiels aber deutlich und konnte mit dem einen oder anderen Ball in die Tiefe seine Qualitäten zeigen. Der Routinier kann mit seiner Erfahrung noch zu einem wichtigen Faktor werden. (Note 3,5)

ab 84. Robert Wagner: Hatte keine nennenswerten Aktionen mehr, half aber dabei, das Ergebnis über die Zeit zu bringen. (Note -)

Kasper Davidsen: Kehrte nach seiner krankheitsbedingten Auszeit zurück ins Team – und rechtfertigte seine Nominierung spätestens mit seinem Treffer zum 1:0. Zeigte auch sonst eine gute Leistung, war vor allem defensiv sehr präsent, gewann viele Zweikämpfe, schloss Lücken und machte wenig Fehler. Hatte Glück, dass seinem Foul im Strafraum kurz vor dem Ende eine Abseitsstellung vorausging. (Note 2)

Glückwünsche zum ersten Tor für Holstein Kiel: Kasper Davidsen (Dritter von rechts) traf gegen Fortuna Düsseldorf zum 1:0.
Foto: immo

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John Tolkin: Erwischte nicht seinen besten Tag. Machte im ersten Durchgang vor allem durch Ballverluste auf sich aufmerksam (nur 55 Prozent angekommene Pässe nach 45 Minuten). Hatte im Ansatz einige vielversprechende Offensivaktionen, die aber im Keim erstickt wurden. Gewann lediglich drei seiner acht Zweikämpfe. (Note 4,5)

Erstmals nach sechs Spielen: Bernhardsson bleibt ohne Torbeteiligung

Alexander Bernhardsson: War wieder einmal auffälligster Offensivspieler der Kieler und an fast jeder Angriffsaktion beteiligt – außer beim Tor. Blieb erstmals seit sechs Spielen ohne Torbeteiligung, was seine Leistung aber nicht schmälerte. (Note 2,5)

Jonas Therkelsen: Hatte zu Beginn des Spiels ein starkes Dribbling, als er auf der linken Seite mehrere Gegenspieler aussteigen ließ, allerdings am Ende auch keine Torgefahr daraus erzeugen konnte. Mit dem Ball am Fuß benötigte er oftmals viel zu lange, um eine Entscheidung zu treffen und besser positionierte Mitspieler einzusetzen. Verzettelte sich häufig in seinen Dribblings. (Note 5)

ab 68. Magnus Knudsen: Kam als offensiver Mittelfeldspieler in die Partie, war aber fast ausschließlich mit Defensivaufgaben beschäftigt. (Note -)

Adrian Kapralik: War vorne im Sturmzentrum oft alleine auf weiter Flur und vor allem in der ersten Halbzeit gar nicht ins Spiel eingebunden. Zeigte seine Torgefahr, als er nach einer Rosenboom-Flanke den Pfosten traf – woraus die Führung resultierte. Es sollte aber seine einzige Tor-Aktion bleiben. (Note 4)

ab 77. Phil Harres: Hatte bei einem Konter die Entscheidung auf dem Fuß, zögerte aber zu lange, und die Chance verpuffte. (Note -)