
Stand: 09.11.2025 17:03 Uhr
Für die Fußballerinnen des HSV wird die Luft in der Bundesliga dünner. Die Hamburgerinnen verloren am Sonntagnachmittag das Aufsteiger-Duell mit dem 1. FC Nürnberg mit 1:2 (1:0) und haben nun lediglich noch drei Zähler Vorsprung auf einen Abstiegsplatz.
Nach einer couragierten Vorstellung im ersten Durchgang und einer 1:0-Pausenführung durch den Treffer von Melanie Brunnthaler (27.) bauten die Hanseatinnen im zweiten Abschnitt bedenklich ab. Die Folge einer zu passiven Vorstellung waren die Gegentreffer von Klara Svensson Senelius (57.) und Nastassja Lein (72.).
Während sich Nürnberg mit nun zwölf Zählern erst einmal etwas aus der Gefahrenzone absetzen konnte, bleiben die Hamburgerinnen als Tabellen-Zwölfter mit lediglich sechs Zählern aus zehn Partien akut abstiegsgefährdet.

Ergebnisse, Tabellenstände und die Spieltage im Überblick.
Beide Teams suchen Heil in der Offensive
Sowohl HSV-Trainerin Liése Brancão als auch „Club“-Coach Thomas Oostendorp entschieden sich für eine offensive Ausrichtung. Beide Mannschaften waren bemüht, das Mittelfeld schnell zu überbrücken. Die Zuschauer im Volksparkstadion sahen so eine temporeiche, kurzweilige Partie, in der die Gäste in der Anfangsphase die etwas reifere Spielanlage zeigten.
Im letzten Dritten des Feldes mangelte es den Fränkinnen allerdings an Durchschlagskraft und in ein, zwei Szenen auch etwas Abschlussglück. Der HSV verteidigte konzentriert und wurde mit fortlaufender Spieldauer auch in der Vorwärtsbewegung in seinen Aktionen immer sicherer und zielstrebiger.
Brunnthaler sorgt für HSV-Führung

Im ersten Abschnitt wusste der HSV zu überzeugen und konnte die 1:0-Führung bejubeln.
Eine österreichische Koproduktion unter unfreiwilliger Mithilfe einer weiteren Österreicherin führte schließlich zur Führung: Sophie Hillebrand schloss nach einem feinen Pass in die Tiefe ab, ihre Landsfrau Larissa Rusek im FCN-Tor konnte den Schuss nur nach vorne abwehren, sodass Brunnthaler keine Mühe mehr hatte, aus der Nahdistanz zu vollenden.
Für die 25-Jährige war es der dritte Saisontreffer. Sie war gemeinsam mit Spielgestalterin Mia Büchele die auffälligste Hamburger Offensiv-Akteurin im ersten Abschnitt und besaß kurz vor der Pause die Chance, auf 2:0 zu erhöhen. Im letzten Moment konnte die Nürnbergerin Oliwia Woś den Schuss jedoch blocken (44.).
Hamburg verliert nach der Pause und Dreifach-Wechsel den Zugriff
Nach dem Seitenwechsel und gleich drei Wechseln auf einmal von Brancão verloren die Hamburgerinnen den Zugriff auf die Partie. Nürnberg war nun klar dominant und berannte nahezu unentwegt das Gehäuse der Gastgeberinnen. Es bedurfte allerdings eines ruhenden Balles für die Oostendorp-Elf, um zum Ausgleich zu kommen: Nach einem Eckstoß von Woś war Senelius mit dem Kopf erfolgreich.
HSV-Torfrau Larissa Haidner, die den Vorzug vor Inga Schuldt erhielt, machte bei dem Gegentreffer wie auch schon zuvor bei anderen hohen Bällen keinen guten Eindruck. Beim zweiten Tor des FCN trug die gerade einmal 20 Jahre alte Schlussfrau allerdings keine Mitschuld. Lein konnte mehr oder minder ungestört in Richtung Tor laufen und wurde auch nicht an ihrem Abschluss aus 18 Metern gehindert, der im von ihr aus gesehen linken unteren Eck einschlug.
Ruske verhindert HSV-Ausgleich
In der Schlussphase investierten die Hamburgerinnen dann endlich wieder mehr in ihr Offensivspiel. Brunnthaler besaß in der 81. Minute auch die große Chance zum Ausgleich, scheiterte diesmal mit ihrem Schuss aber an der glänzend reagierenden Ruske. Es war aber auch schon die letzte Torchance für das Brancão-Team, das die dritte Niederlage in Folge hinnehmen musste.

Der Bundesligaaufsteiger aus Hamburg ist nach dem 1:2 beim Tabellendritten nun bereits seit fünf Spielen in Folge sieglos.

Die Angreiferin zog sich im Bundesliga-Spiel gegen Eintracht Frankfurt eine schwere Knieverletzung zu. Sie ist bereits der fünfte langfristige Ausfall beim Aufsteiger.

Die Frauen des Hamburger SV verpassten auch im vierten Heimspiel der Bundesliga-Saison einen Sieg.