Der Angeklagte Christian B. steht im Gerichtssaal im Landgericht Braunschweig.

Stand: 09.11.2025 18:16 Uhr

Das Oberlandesgericht (OLG) Celle hat die gerichtlichen Auflagen für Christian B. teilweise aufgehoben. Dadurch darf der Hauptverdächtige im Fall „Maddie“ möglicherweise Deutschland bald verlassen.

Das OLG habe die Weisung des Landgerichts Hildesheim, wonach B. seinen Wohnsitz im Inland nehmen muss, Ende Oktober „zum Teil aufgehoben“, sagte eine OLG-Sprecherin am Sonntag. Das Landgericht müsse darüber nun noch einmal neu entscheiden. 

Christian B.: „Zeitnahe Ausreise“ laut Anwalt möglich

Die „Bild“-Zeitung hatte zuerst über die teilweise Aufhebung der Auflagen berichtet. Damit werde „eine Ausreise des Herrn B. zeitnah möglich sein“, sagte der Anwalt von B. am Sonntag der Zeitung. Er hatte unter anderem in einem Interview mit dem NDR Niedersachsen eine Vorverurteilung seines Mandanten angeprangert. Seit seiner Haftentlassung lebt der 48-jährige B. in Kiel.

Ein Auto fährt in Begleitung eines Polizeifahrzeuges vom Gelände der JVA Sehnde.

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Dort verbüßte er eine Haftstrafe wegen Vergewaltigung. B. ist für die Staatsanwaltschaft Hauptverdächtiger im Fall „Maddie“.

Hauptverdächtiger im Fall „Maddie“

Die Staatsanwaltschaft Braunschweig hält Christian B. für den Hauptverdächtigen im Fall „Maddie“ und ermittelt seit Jahren gegen ihn. Für eine Anklage reichen die dabei erlangten Erkenntnisse bislang nicht. Das britische Mädchen war 2007 im Alter von drei Jahren aus einer Appartement-Anlage in Portugal verschwunden. Der wegen Sexualdelikten mehrfach vorbestrafte B. war im September aus dem Gefängnis entlassen worden. Dort hatte er eine mehrjährige Haftstrafe wegen schwerer Vergewaltigung in Portugal abgesessen, zu der er 2019 vom Landgericht Braunschweig verurteilt worden war. Grundsätzlich ist B. nach seiner Entlassung ein freier Mann, hat nach Behördenangaben jedoch einige gerichtliche Auflagen. Unter anderem wird er seitdem über eine Fußfessel überwacht. 

Der Angeklagte Christian B. steht zwischen seinen Verteidigern im Gerichtssaal in Braunschweig.

Sie fordert ein neues Verfahren in Göttingen. Christian B. wurde in Braunschweig vom Vorwurf mehrerer Sexualstraftaten entlastet.

Der im Fall "Maddie" verdächtige Christian B. steht mit Handschellen im Landgericht Braunschweig.

Die Staatsanwaltschaft legte sich früh auf ihn fest. Doch auch nach fünf Jahren wird er nicht angeklagt – sondern freigelassen.

Der Angeklagte Christian B. kommt mit Handschellen in den Gerichtssaal im Landgericht Braunschweig.

Die Staatsanwaltschaft Braunschweig hält Christian B. für gefährlich. Dennoch muss er jetzt wohl aus der Haft entlassen werden.

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 09.11.2025 | 17:00 Uhr