Der „Space Park“ in Bremen sollte Europas größte Weltraumwelt werden – doch das Projekt stürzte nach nur sieben Monaten krachend ab.


Vom Zukunftstraum zum Desaster

In Bremen wollte man 2004 groß denken: Mit dem „Space Park“ am Weserufer plante die Hansestadt laut kreiszeitung.de Europas größtes Indoor-Entertainment-Center. Science-Fiction-Attraktionen, virtuelle Shows und eine Ariane-4-Rakete als Blickfang – das Projekt auf dem Gelände der ehemaligen AG Weser versprach eine neue Ära der Freizeitparks. Doch nur sieben Monate nach der pompösen Eröffnung am 12. Februar 2004 war alles vorbei.

600 Millionen Euro – und keiner kommt

22.000 Quadratmeter überdachte Fläche, 300 Angestellte und eine erwartete Jahresbesucherzahl von 1,4 Millionen – die Rechnung ging nie auf. Bereits bei der Eröffnung war keine einzige der 120 geplanten Ladenflächen vermietet, auch ein Ankermieter fehlte. Lediglich 350.000 Besucher fanden den Weg nach Bremen-Gröpelingen. Am 26. September 2004 – nach nur 227 Tagen – schloss der „Freizeitpark der Zukunft“ für immer.

Kritik, Leere und das Ende

Schon im April 2004 titelte der „Spiegel“ vom „schwarzen Loch an der Weser“. Die versprochenen Highlights wie der Free-Fall-Tower oder der Nachbau der Ariane-Rakete konnten die Erwartungen nicht erfüllen. Die Besucherzahlen blieben katastrophal hinter den Prognosen. Für die Stadt Bremen bedeutete das ein finanzielles Fiasko: Rund 200 Millionen Euro Steuergelder flossen in das Projekt.

Was blieb vom Space Park?

Vier Jahre nach der Schließung begann 2008 die Demontage. Das Gelände wurde umgebaut und neu vermarktet: Heute befindet sich dort die Waterfront – ein Einkaufszentrum mit Kino, Spa und Aussichtsterrasse. Einziger Überlebender der Space-Ära: das Multiplex-Kino Cinespace. Die alte „Space Shot“-Rakete, einst Wahrzeichen des Parks, rostet inzwischen unbeachtet im Hafengebiet. (re)