„Es hat sich wirklich wie ein Heimspiel angefühlt“, stellte Gardner fest. Der österreichische Offensive Lineman Bernhard Raimann ergänzte: „Die Atmosphäre war wieder verrückt. Das Olympiastadion in Berlin. Was für ein geschichtsträchtiges Stadion. Was für ein großartiger Ort, um Football zu spielen“ und stellte fest: „So eine Atmosphäre erlebt man nicht häufig.“
Die Schwärmereien dürften auch darin begründet sein, dass das Publikum sich auch nicht davon unterkriegen ließ, dass die Colts lange zurücklagen. Im Gegenteil: Zur Aufmunterung schickten die Berliner minutenlang eine La-Ola-Welle über die Ränge. Die Spieler auf dem Platz zahlten es schließlich zurück: Kurz vor dem Ende der regulären Spielzeit schaffte Indianapolis durch ein Field Goal doch noch den 25:25-Ausgleich und brachten das Stadion zum Kochen.
Als Running Back Jonathan Taylor dann in der Verlängerung den Sieg klarmachte, gab es endgültig kein Halten mehr. Ohnehin war es Taylor, der dem Berliner Publikum an diesem Tag besonders viel Freude bereitete: Gleich drei Touchdowns erzielte er. In seiner erst sechsten Saison in der NFL stellte er damit den Rekord für die meisten Lauf-Touchdowns in der Colts-Geschichte auf.
Das ausgerechnet im Olympiastadion geschafft zu haben, bedeute ihm besonders viel, ließ er nach dem Spiel wissen: „Es ist ein historischer Ort. Einige Jungs haben hier großartige Dinge geleistet, das ist keine Kleinigkeit“, betonte er. „Es fühlt sich für mich an, als wäre ich nun ein kleiner Teil davon. Ich fühle mich geehrt, hier ein kleines Stück Geschichte zu haben. Ich hoffe, dass alle Berliner das Spiel genossen haben und wir die Liebe für den Sport verbreiten konnten“, so Taylor.