Weiden. Die Rotary Clubs aus Weiden unterstützen die schwer getroffene Partneruniversität der OTH Amberg-Weiden in Saporischschja mit 2.000 Euro. Damit setzen die Rotarier ein sichtbares Zeichen der Solidarität und verbessern Studienbedingungen unter Kriegsbedingungen.

Rotary spendet für Ukraine

Spendenübergabe an der OTH Weiden – 2.000 Euro für die ukrainische Partneruniversität in Saporischschja. Foto: OTH

Ein deutliches Zeichen der Solidarität: Die beiden Weidener Rotary Clubs haben an der OTH Weiden 2.000 Euro für die Partneruniversität in Saporischschja übergeben. Die Spendensumme, die RC Weiden Max Reger Präsident Wolfgang Bayer und RC Weiden Präsident Robert Stahl übergaben, stammt aus einem Vortragsabend mit General a. D. Erhard Bühler und zusätzlichen Beiträgen der Rotarier. Vor Ort bedankte sich die Vertreterin der Hochschule und des Kompetenzzentrums Bayern – Mittel- und Osteuropa (KOMO) Marian Mure. Sie betonte, dass die Hilfe Studierenden und Lehrenden unmittelbar zugutekommt und den Lehrbetrieb stabilisiert. 

Rotary spendet für Ukraine: Vortrag füllte Audimax

Ausgangspunkt der Spendenaktion war Ende Oktober ein hochkarätiger Vortrag von General a. D. Erhard Bühler. Er analysierte die sicherheitspolitische Lage, ordnete Entwicklungen ein und beantwortete viele Fragen. Schwerpunkt war der brutale russische Überfall auf die Ukraine. OTH-Präsident Prof. Dr. Clemens Bulitta, selbst Rotarier, stellte den großen Hörsaal zur Verfügung. Außerdem unterstützten Mitglieder die Bewirtung. So wuchs die Spendensumme schnell. Schließlich rundeten beide Clubs auf 2.000 Euro auf.

Zerstörte Uni braucht Technik und Material

Die Nationale Technische Universität „Saporischschja Polytechnik“ wurde am 7. Juli 2025 durch Raketenangriffe schwer beschädigt. Ein Studentenwohnheim, Labore, Vorlesungssäle und Verwaltungsräume sind zerstört. Seither läuft Lehre oft provisorisch, teilweise online, oft mit improvisierter Technik. Genau hier setzt die Hilfe aus der Oberpfalz an. Finanziert werden sollen Computer, Laptops, Peripherie und Lehrmaterialien. Diese Ausstattung stärkt den Studienalltag, hält Forschungsprojekte am Leben und gibt jungen Menschen eine Perspektive – trotz Krieg und Unsicherheit.

Rotary spendet für Ukraine: Transport durch Space-Eye

Den Transport übernimmt die Hilfsorganisation Space-Eye e. V. Weiden. Seit 2019 leistet Space-Eye e. V. Nothilfe, dokumentiert Flucht und unterstützt Bildungsprojekte. Der Weidener Ableger wurde von Andreas Lehner und Freunden im Winter 2022 gegründet. Er koordiniert vor Ort die OTH-Partnerschaft. Dazu sammelt der Verein gezielt Technik, prüft Spendenlisten und organisiert die sichere Lieferung in die Ukraine. So kommen Mittel und Geräte dort an, wo sie dringend gebraucht werden. 

KOMO stärkt Netzwerke in Mittel- und Osteuropa

Getragen wird die Kooperation von der OTH Amberg-Weiden und dem Kompetenzzentrum Bayern – Mittel- und Osteuropa (KOMO). Das Zentrum informiert über Chancen in den MOE-Ländern, fördert Projekte, Lehrmodule und Austausch. Durch das Netzwerk bleiben Kontakte stabil, auch wenn Krisen Alltag sind. Verantwortliche betonen, dass Spenden transparent und effektiv eingesetzt werden. Sie unterstützen die Lehre, sichern Prüfungen ab und ermöglichen Mobilität, sofern Wege offen sind. 

TANDEM-UA-DE eröffnet Doppelabschlüsse

Unter dem Dach des Projekts TANDEM-UA-DE entwickelt die OTH gemeinsam mit sechs ukrainischen Universitäten ein Doppelabschlussprogramm in Digital Technologies and Management. Geplant sind zwanzig gemeinsame Module, Blended-Learning-Formate, Lehrendenaustausch und Praktika in deutschen Unternehmen. Der DAAD unterstützt das Vorhaben im German-Ukrainian University Network. Für Studierende bedeutet das planbare Wege in unsicheren Zeiten. Ziel: Wer heute Kompetenzen aufbaut, kann morgen beim Wiederaufbau helfen – in Forschung, Verwaltung und Wirtschaft.

Rotary spendet für Ukraine: Werte sichtbar leben

Rotary steht für Integrität, Vielfalt, Freundschaft, Hilfsbereitschaft und Führungsqualität. In Weiden werden diese Werte sichtbar gelebt. Denn Menschen schließen sich zusammen, übernehmen Verantwortung und helfen konkret. Gerade jetzt ist das wichtig. Die Clubs betonen, dass Unterstützung verlässlich, nachvollziehbar und wirksam sein muss. Deshalb arbeiten sie eng mit OTH, KOMO und Space-Eye zusammen. 

Nächste Schritte und Besuch aus der Ukraine

In Kürze kommen mit Prof. Dr. Nadiia Shmygol und Dr. Andrii Kuts zwei Gäste der Nationalen Universität „Zaporizhzhia Polytechnic“ nach Weiden. Sie berichten über die Lage vor Ort und stellen das gemeinsame Projekt vor. Außerdem wollen sie mit der OTH weitere Kooperationen ausloten, etwa zu Modulen, Praktika oder technischer Ausstattung. Damit bleibt die Partnerschaft handlungsfähig. Wichtig ist, dass Informationen, Spenden und Lieferungen zusammenpassen und dauerhaft Wirkung entfalten.