Trotz nur sechs Punkten und einem Sieg aus den letzten neun Spielen, trotz Pfiffen von den Rängen und dem Absturz ins Mittelmaß macht man beim Halleschen FC einfach stur weiter.
Die massive Kritik aus dem Umfeld und die sinkenden Zuschauerzahlen scheinen den Klub-Bossen egal zu sein. Statt zu reagieren, redet man sich das erneute Versagen beim 2:2 gegen Babelsberg noch schön.
Trainer Robert Schröder sagte: „Ich habe in der zweiten Halbzeit eine ganz andere Energie meiner Mannschaft und eine hohe Bereitschaft gesehen. Ich habe eine Mannschaft gesehen, die lebt und alles versucht, den Hammer wieder in die richtige Richtung zu kriegen.“
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Ja, die Moral nach der Pause hat gestimmt. Aber das ist vor den eigenen Fans das Mindeste, was man von einer Spitzenmannschaft erwarten kann. Von einer Entwicklung des Teams, die man Schröder mehr zutraute als Vorgänger Mark Zimmermann, ist auch nach 15 Spieltagen nichts zu sehen.
Gegen ein Team aus dem unteren Tabellenmittelfeld ist man in der ersten Halbzeit zuhause die schlechtere Mannschaft – und nach der Pause zweimal defensiv im Tiefschlaf.
Die nüchterne Erkenntnis: Schröder bekommt das vorhandene Potenzial der Mannschaft auch nach einem halben Jahr nicht herausgekitzelt. Dass man trotzdem am Coach festhält, lässt sich fast nur mit fehlendem Geld für einen Trainerwechsel erklären.
Die HFC-Profis nach dem 2:2 gegen Babelsberg niedergeschlagen vor der Fankurve
Foto: Uwe Koehn
Denn die Kohle muss der Verein ohnehin in Fehlverhalten der Anhänger stecken – zuletzt über 30.000 Euro Strafe nach den Krawallen gegen Chemie Leipzig.
Was bleibt, sind Frust und Durchhalteparolen. Im Landespokal-Viertelfinale will man sich am Samstag bei Turbine Halle (Landesliga Süd) den Frust „von der Seele schießen“.
„Wir haben schon gegen Kemberg gezeigt, dass wir es können“, sagte Stürmer Lucas Ehrlich (21) im Vereinsinterview. Glänzen gegen Freizeitkicker.
Das nächste Ligaspiel? Auswärts beim Tabellenzweiten Carl Zeiss Jena…