In Magdeburg begann heute der Prozess gegen den Mann, welcher im Dezember 2024 mit einem Auto in die Menschenmenge am Magdeburger Weihnachtsmarkt fuhr und sechs Menschen tötete. Mehr als 300 Personen waren verletzt worden. Außerdem: Das Landeskriminalamt ermittelt nach Brandanschlägen auf Lkws der Leipziger Baufirma Rothkegel. Die LZ fasst zusammen, was am Montag, dem 10. November 2025, in Leipzig, Sachsen und darüber hinaus wichtig war.

Prozessauftakt zum Anschlag auf Magdeburger Weihnachtsmarkt

Am heutigen Montag begann am Landgericht Magdeburg der Prozess gegen Taleb al-Abdulmohsen. Der 51-Jährige war am Abend des 20. Dezember 2024 mit einem gemieteten Auto in die Menschenmenge auf dem Magdeburger Weihnachtsmann gerast.

Sechs Menschen kamen bei dem Anschlag ums Leben, mehr als 300 Personen wurden verletzt. Dem Angeklagten werden unter anderem vollendeter Mord in sechs Fällen und versuchter Mord in 338 Fällen vorgeworfen.

Für den Prozess sind bis zum 12. März knapp 50 Verhandlungstage angesetzt.

Stolpersteine beschädigt

Wie die Leipziger Polizeidirektion am Montagvormittag mitteilte, wurden an der Straße „Am Hirtenhaus“ in Leipzig-Wahren zwei Stolpersteine beschädigt. Wann genau das passierte, ist bisher nicht klar – in der Mitteilung wird ein Zeitraum zwischen dem 3. September und dem gestrige 9. November angegeben.

Die Gedenksteine waren vermutlich mit einem Werkzeug „bis zur Unkenntlichkeit“ beschädigt worden, so die Polizei. Eine Joggerin hatte den Schaden bemerkt und gemeldet. Wie hoch der entstandene Schaden ausfällt, konnte noch nicht beziffert werden. Die Ermittlungen laufen.

Am gestrigen Sonntag fanden sowohl in Leipzig, sowie bundesweit, Putzaktionen im Rahmen des Gedenktages der Novemberprogrome statt. In jedem Jahr sind Bürger*innen dazu aufgerufen, die Stolpersteine, welche an Einzelschicksale der im Nazi-Regime ermordeten Menschen erinnern, zu säubern.

Am ehemaligen Standort der Synagoge in der Gottschedstraße fand am Sonntagabend eine Gedenkveranstaltung statt.

LKA ermittelt nach Brandanschlag auf Lkws von Rothkegel

Am vergangenen Freitag, dem 7. November wurden in den frühen Morgenstunden zwei Lkw angezündet, welche auf einer Freifläche neben einer Tankstelle in der Dieskaustraße abgestellt worden waren. Wie die Polizei am heutigen Montag mitteilte, ermittelt nun das Landeskriminalamt in dem Fall. Man gehe von einer politisch motivierten Tat aus.

Auf der Plattform indymedia tauchte zudem am Freitag ein Bekennerschreiben auf. Darin hieß es: „Bei unserem nächtlichen Ausflug erblickten wir 2 LKW der Firma Rothkegel. Zufällig hatten wir gerade Brandsätze im Gepäck, die wir bei den LKW abstellten.“ Der Besitzer der Firma, Claus-Uwe-Rothkegel, ist in Leipzig kein Unbekannter: Über mehrere Wahlperioden saß er in der CDU-Fraktion im Leipziger Stadtrat.

Als Grund für die Tat wurde in dem Schreiben die Austragung der „Sin City Fight Night“ in der Lagerhalle Rothkegels in der Salzstraße angegeben. Man könne sagen, „dass sich bei diesem Event unteranderem organisierte Neonazis, Rocker und andere eklige Gestalten die Klinke in die Hand gaben. Die FightNight wurde organisiert vom ‚Sin City Boxgym‘, welches schon lange für eine feste Verankerung in der Leipziger Naziszene bekannt ist. Auch der aktuelle Geschäftsführer vom Baufachhandel, Richard Rothkegel, ist nachweislich mit Neonazis vernetzt und trat bei der Veranstaltung im Ring auf.“

Die Staatsanwaltschaft Leipzig hat nun ein Ermittlungsverfahren wegen des Tatverdachts der vorsätzlichen Brandstiftung eingeleitet.

Jahrtausendfeld, Benefiz-Lesung und ein AAA für den Finanzminister

Worüber die LZ heute berichtet hat:

Kommentar: Wenn einem sächsischen Finanzminister ein AAA wichtiger ist als die Zahlungsfähigkeit der Kommunen

Jahrtausendfeld: Die Stadt hat gar kein Geld, um die unsanierte GESA-Fläche zu kaufen

Am 21. November im Felsenkeller: Benefiz-Lesung mit Hollywood-Star Sandra Hüller

Trotz Wohngeldreform: Die Hälfte aller antragsberechtigten Haushalte in Leipzig verzichtet

Zwenkau: Eine Ansichtskartenflut für das Städtchen im Leipziger Süden

A World Champion in Leipzig: When Yusuke Matsumura Whistles, He Captivates People

Veränderungen bei BBC und BSW

Was heute außerdem wichtig war: Der Direktor und die Nachrichtenchefin der britischen Rundfunkanstalt BBC, Tim Davie und Deborah Turness, haben ihren Rücktritt verkündet. Hintergrund dieses Schrittes sind Vorwürfe im Zusammenhang mit einer Dokumentation über Donald Trump. Dem Sender wurde vorgeworfen, er habe Aussagen des US-Präsidenten verfälscht.

Sahra Wagenknecht will nicht weiter Vorsitzende ihrer Partei BSW sein. Die Parteispitze sollen künftig die bisherige Co-Vorsitzende Amira Mohamed Ali und der Europaabgeordnete Fabio de Masi bilden. Wagenknecht wolle sich anderen Aufgaben in der Partei widmen und dennoch auch weiterhin eine führende Rolle übernehmen.

Die Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen führt von Montag, 10. November bis Freitag, 14. November 2025 die jährliche Funktionsprobe am Palmengartenwehr in Leipzig durch. Durch die Wehrsteuerung kommt es zu einer Absenkung des Wasserspiegels in der Weißen Elster, im Elsterflutbett, Pleißeflutbett, Elstermühlgraben und Karl-Heine-Kanal sowie zu einer vorübergehenden Unterbrechung des Zuflusses der Kleinen Luppe.