Anhänger der Theorie, der interstellare Komet 3I/Atlas könnte einen künstlichen Ursprung haben, müssen nun stark sein: Astronomen haben neue Hinweise, die die natürliche Herkunft des Objekts weiter stützen.

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Komet im Fokus
In den vergangenen Wochen hatte der Komet vor allem in sozialen Netzwerken und populären Podcasts für Aufsehen gesorgt. Dort wurde spekuliert, es könnte sich um ein künstliches, technologisches Objekt handeln. Manche hofften sogar auf ein außerirdisches Artefakt. Nun weisen neue Messungen darauf hin, dass 3I/Atlas tatsächlich ein gewöhnlicher, wenn auch interstellarer Komet ist, wie Wired berichtet.

Die entscheidenden Daten stammen vom südafrikanischen Radioteleskop MeerKAT, das aus 64 Antennen mit jeweils 13,5 Metern Durchmesser besteht. Das Observatorium registrierte erstmals ein charakteristisches Radiosignal, genauer gesagt sogenannte OH-Absorptionslinien bei 1665 und 1667 Megahertz. Dabei handelt es sich nicht um ein technisches Funksignal, sondern um ein natürliches Muster, das entsteht, wenn hydroxyhaltige Moleküle in der Kometenumgebung Strahlung absorbieren. Solche Signaturen sind typischerweise in der Nähe von Kometen, Nebeln oder Sternentstehungsgebieten zu finden.

Dass das Signal als Absorption auftritt, hängt mit der Position von 3I/Atlas zur Sonne zusammen: Je näher ein Komet sich dem Sonnenlicht nähert, desto stärker sublimiert sein Eis und bildet Gaswolken. Dieser Prozess verändert nicht nur das Spektrum, sondern kann auch die Flugbahn beeinflussen, was zuvor teils als „ungewöhnliche Beschleunigung“ fehlinterpretiert wurde.
Bald ganz nah
Trotz der neuen Daten hält sich die Hoffnung einiger Forscher auf eine exotischere Erklärung. Der Astrophysiker Avi Loeb, der bereits zuvor spekulierte, 3I/Atlas könne technologischen Ursprungs sein, betont zwar die Bedeutung des MeerKAT-Signals, sieht darin jedoch keine abschließende Antwort. Er verweist auf geplante Beobachtungen im Jahr 2026, wenn die Raumsonde Juno den Kometen in relativer Nähe zu Jupiter weiter untersuchen wird.

Ob die aktuellen Messungen die Vielzahl an Verschwörungstheorien beenden werden, ist fraglich. Sicher ist jedoch, dass das Objekt weltweit das Interesse an Astronomie neu entfacht hat. Die nächste Gelegenheit zur Beobachtung bietet sich am 19. Dezember, wenn 3I/Atlas der Erde am nächsten kommt. Bis dahin werden Forscher die Datenlage weiter auswerten.

Zusammenfassung

  • Neue Messungen eines südafrikanischen Radioteleskops sprechen für natürlichen Ursprung
  • MeerKAT-Teleskop registrierte charakteristische OH-Absorptionslinien bei 3I/Atlas
  • Typische natürliche Molekülmuster widerlegen Spekulationen über Alien-Technologie
  • Astrophysiker Avi Loeb hält trotz neuer Daten an alternativen Erklärungen fest
  • Raumsonde Juno wird den interstellaren Kometen 2026 nahe Jupiter untersuchen
  • Am 19. Dezember 2025 erreicht 3I/Atlas seinen erdnächsten Punkt

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