Markus Frohnmaier sieht in Putins Russland keine Gefahr für Deutschland und fordert bei „Maischberger“ eine „seriöse Friedensinitiative“. CDU-Außenpolitiker Röttgen widerspricht dem AfD-Politiker und wirft ihm russische Propaganda vor.
Von Präsident Wladimir Putins Russland geht nach Ansicht des außenpolitischen Sprechers der AfD-Bundestagsfraktion, Markus Frohnmaier, keine Gefahr für Deutschland aus. Frohnmaier, der auch stellvertretender Vorsitzender der AfD-Bundestagsfraktion ist, antwortete auf eine entsprechende Frage von Moderatorin Sandra Maischberger in der gleichnamigen ARD-Sendung mit „Nein“.
Frohnmaier lieferte sich in der Sendung einen Schlagabtausch mit dem CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen, der ihm vorwarf, eindeutig „im Interessenlager“ Putins zu stehen und dessen Interessen in Deutschland zu vertreten.
Röttgen: „Beste Propaganda, die Putin sich wünschen kann“
Röttgen verwies auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine mit Angriffen auf Zivilisten. Putin führe zudem jeden Tag einen hybriden Krieg gegen Deutschland mit Spionage, Sabotage, Angriffen auf kritische Infrastruktur und zerstörten Datenkabeln.
„Und wer angesichts dieser offensichtlichen Realität von Vernichtungskrieg in Europa und einem hybriden Krieg gegen Europa, gegen Deutschland, dann sagt, von dem geht gar keine Gefahr aus, da würde ich mal sagen, das ist die beste Propaganda, die Putin sich wünschen kann“, sagte Röttgen.
Frohnmaier warf Röttgen vor, zu moralisieren. Es gehe um Interessen und natürlich habe Russland andere Interessen als Deutschland. „Wir befinden uns nicht im Krieg mit Russland“, sagte der AfD-Politiker. Er forderte eine „seriöse Friedensinitiative“. „Zu glauben, dass man diesen Konflikt lösen kann, indem man dauerhaft immer mehr Waffen liefert und Geld in die Ukraine schickt, das halte ich für falsch.“
Frohnmaier verteidigt AfD-Russland-Reisen
Der Fraktionsvize verteidigte Reisen von AfD-Politikern nach Russland. „Wenn wir solche Reisen unternehmen, dann geht es darum, dass man Gesprächskanäle offen hält“, sagte Frohnmaier. In der Sendung ging es auch um Reisen von ihm auf die Krim nach deren russischer Annexion 2014 und um eine Aussage Frohnmaiers, dass die Halbinsel wohl russisch bleibe. „Es geht hier um Realpolitik“, sagte er dazu.
Er wies außerdem Vorwürfe aus schon länger zurückliegenden Berichten zurück, er stünde unter russischer Kontrolle. „Ich stehe unter niemandes Kontrolle. Ich finde das eine Frechheit, dass es solche Zuschreibungen gibt. Ich vertrete ganz klar deutsche Interessen“, sagte der AfD-Abgeordnete.
dpa/saha