Im August hatten die USA die Schweiz mit einem Basis-Zoll von 39 Prozent abgestraft. Nun stehen beiden Länder laut einem Bericht kurz vor einer Einigung. Doch auch im Juli waren die Verhandlungen kurz vor der Zielgerade gescheitert.

10.11.2025, 22.41 UhrAktualisiertSteht der Deal kurz vor dem Abschluss? Vergangene Woche versuchten Schweizer Unternehmer, den amerikanischen Präsidenten Donald Trump zu einer Senkung der Zölle zu überreden.Steht der Deal kurz vor dem Abschluss? Vergangene Woche versuchten Schweizer Unternehmer, den amerikanischen Präsidenten Donald Trump zu einer Senkung der Zölle zu überreden.

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lia. / lma. San Francisco – Die Schweiz und die USA stehen offenbar kurz vor dem Abschluss eines Handels-Deals. Laut Informationen der Agentur Bloomberg haben die USA in Aussicht gestellt, die Zölle auf Schweizer Importe von 39 Prozent auf 15 Prozent zu senken. Welche Zugeständnisse die Schweiz den USA im Gegenzug machen würde, ist unklar. Die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete am Montagmorgen (Ortszeit) unter Berufung auf Insider, der Deal könne in den nächsten zwei Wochen zum Abschluss kommen. Allerdings sei alles noch offen und eine Einigung könne nach wie vor platzen, wie zuletzt bei Verhandlungen im Juli geschehen.

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Die Schweizer Behörden wollten die Meldung auf Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters am Montag nicht kommentieren. Die Gespräche seien noch im Gange, betonte ein Sprecher des Wirtschaftsdepartements. Der amerikanische Präsident Donald Trump bekräftigte vor Reportern im Oval Office ebenfalls, dass das Abkommen zur Senkung des Zolls in Arbeit sei, ohne weiter ins Detail zu gehen.

Die USA haben Anfang August einen Basiszoll von 39 Prozent auf die meisten Schweizer Exporte verhängt, einen deutlich höheren Zoll als jener für EU-Staaten, der 15 Prozent beträgt, oder für Kanada, das mit 35 Prozent belegt wurde. Nur Laos, Myanmar, Syrien, Indien und Brasilien stehen derzeit schlechter als die Schweiz da.

Besonders betroffen von den hohen Zöllen sind die Uhren- und die Maschinenbaubranche, sowie Firmen für Präzisionswerkzeuge sowie Schokoladehersteller. Der Schweizer Flugzeughersteller Pilatus kündigte etwa an, wegen der Zölle keine Flugzeuge mehr in die Vereinigten Staaten zu liefern. Ausgenommen von den Zöllen sind Pharmaprodukte.

Am vergangenen Freitag hatten sich Bundesrat Guy Parmelin und der US-Handelsbeauftragte Jamieson Greer per Videotelefonat ausgetauscht. Das Gespräch verlief so gut, dass Parmelin danach in einem Beitrag auf der Plattform X die «grossartige neue Dynamik in den bilateralen Beziehungen» gelobt hatte.

Wenige Tage zuvor war eine Delegation aus Schweizer Wirtschaftschefs und Milliardären nach Washington gereist und hatte Präsident Donald Trump im Weissen Haus getroffen. Dieser zeigte sich danach erfreut und schrieb auf der Plattform Truth Social: «Es war mir eine grosse Ehre, hochrangige Handelsvertreter der Schweiz zu treffen», der US-Handelsbeauftragte werde die Zollfragen nun weiter mit den Schweizer Regierungsvertretern besprechen.

Das Verhältnis Schweiz–USA ist durch den Zollstreit belastet.Donald Trump beim Treffen mit den Schweizer Unternehmern.