Archivbild: Spitzenkandidat Steffen Krach bei einem Fototermin zum Start der Wahlkampagne der Berliner SPD. (Quelle: dpa/Pedersen)

Stand: 10.11.2025 16:47 Uhr

Der angekündigte Rückzug des Bezirksbürgermeisters Martin Hikel wirkt über die Grenzen von Neukölln hinaus. SPD-Spitzenkandiat Steffen Krach ruft zu Zusammenhalt auf. Der Bezirksverband will bald einen neuen Kandidaten bennenen.

  • SPD-Spitzenkandidat Krach fordert seine Partei zum Zusammenhalt auf
  • „Hätte mir gewünscht, dass wir in Neukölln mit Hikel weitermachen“
  • Neuköllner Bürgermeister will nach schlechtem Wahlergebnis nicht mehr kandidieren
  • Partei will noch in diesem Jahr neuen Spitzenkandidaten benennen

Der designierte SPD-Spitzenkandidat für die Berlin-Wahl 2026, Steffen Krach, hat nach dem Eklat bei der SPD Neukölln zu Respekt und Zusammenhalt in der Partei aufgerufen.
 
„Martin Hikel ist ein starker Bezirksbürgermeister, und genau wie die große Mehrzahl der Delegierten hätte ich mir gewünscht, dass wir mit ihm in Neukölln weitermachen“, erklärte Krach. „Ich respektiere es, dass er das Ergebnis für sich persönlich anders bewertet hat.“
 
Hikel hatte am Samstag bei einer Wahlversammlung der Neuköllner SPD überraschend angekündigt, bei der Wahl 2026 nicht mehr für den Posten des Bezirksbürgermeisters zu kandidieren. Er begründete das mit dem aus seiner Sicht zu schlechten Ergebnis seiner Wahl zum Spitzenkandidaten: Er kam nach Angaben des Kreisverbands auf 68,5 Prozent. Die Wahlversammlung wurde daraufhin abgebrochen.

Krach verweist auf „Vielfalt“ in SPD

Krach sagte, ihm sei wichtig, dass die Berliner SPD in ihrer Vielfalt zusammenhalte und zueinanderstehe, so Krach. „Das ist die Art, wie ich Politik mache, und dafür trete ich auch am Samstag als Spitzenkandidat an. Wir haben ein gemeinsames Ziel: Am 20. September 2026 die CDU im Roten Rathaus abzulösen.“
 
„Die Berliner SPD hat verschiedene Flügel, und das ist für eine Partei, die den Anspruch hat, alle Themen unserer ganzen Stadt im Blick zu haben, nicht nur gut, sondern geradezu notwendig“, erklärte Krach. „Wir sind in einem Aufstellungsprozess, der diese Vielfalt spiegelt, und ja, es wird dabei um innerparteiliche Mehrheiten gerungen.“ Unter den bisher für die Wahl Nominierten in ganz Berlin seien viele Kandidatinnen und Kandidaten, die die gesamte Bandbreite der Berliner SPD abbildeten, junge genauso wie erfahrene.

Neuköllner SPD will noch in diesem Jahr neuen Kandidaten finden

Der Neuköllner SPD-Kreisvorstand will noch in diesem Jahr einen neuen Spitzenkandidaten für die Wahl im kommenden Jahr benennen, bei der neben dem Berliner Abgeordnetenhaus auch die Bezirksparlamente neu bestimmt werden. Das hat der Co-Vorsitzende des Neuköllner SPD-Kreisverbandes, Joachim Rahmann, am Montagnachmittag im rbb24 Inforadio angekündigt.
 
Zu Hikels schlechtem Ergebnis bei der Wahl zu Spitzenkandidaten sagte Rahmann, die erhoffte Geschlossenheit sei das nicht gewesen. Nun gebe es eine Lücke, weshalb am Samstag die Versammlung auch zu Recht unterbrochen worden sei.
 
Es werde keine leichte Aufgabe, schnell jemand Neuen und Kompetenten zu finden. Er glaube aber, dass es in der SPD Leute gebe, die das können, so Rahmann.
 
Hikel ist seit 2018 Bürgermeister von Berlin-Neukölln und seit 2024 auch Co-Chef der Berliner SPD.

Sendung: rbb24 Inforadio, 10.11.2025, 16:45 Uhr

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