Ein neues Museum in Nigeria sollte die von Deutschland restituierten Benin-Bronzen zeigen. Das scheiterte. Nun wurde wegen Protesten gar die Eröffnung abgesagt.

10. November 2025, 20:33 Uhr

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Ein kleiner Aufstand mit großen Folgen: Die Eröffnung des Museum of West African Art in Benin City wurde durch Proteste unterbrochen. Hintergrund ist der Streit um die berühmten Benin-Bronzen, die aus kolonialer Raubkunst stammen. Deutschland und Nigeria hatten ein Restitutionsabkommen unterzeichnet, doch der Oba von Benin erhebt Ansprüche auf die Bronzen. Die politische und kulturelle Auseinandersetzung spitzt sich zu, und die offizielle Eröffnung des Museums wurde vorerst ausgesetzt. Die Proteste werfen Fragen auf: Wie geht man mit kolonialer Raubkunst um, und wie beeinflussen inner-nigerianische Konflikte die Restitution der Bronzen?

Diese Zusammenfassung wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz erstellt. Vereinzelt kann es dabei zu Fehlern kommen.

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Museum of West African Art: Ein eindrucksvoller Bau: die Fassade des von David Adjaye entworfenen Gebäudes des Museum of West African Art (MOWAA)

Ein eindrucksvoller Bau: die Fassade des von David Adjaye entworfenen Gebäudes des Museum of West African Art (MOWAA)
© Toyin Adedokun/​AFP/​Getty Images

Wie die Erstürmung der Bastille sah es nicht unbedingt aus,
aber ein kleiner Aufstand mit größeren Folgen war es durchaus. Am Sonntag fand
in Benin City im nigerianischen Bundesstaat Edo eine glamouröse
Preview-Veranstaltung des neuen Museum of West African Art (MOWAA) statt. In
Anwesenheit zahlreicher Politiker, Botschafter, Exzellenzen und
Kunst-Impresarios. Das Museum soll zu einem zentralen Ort für westafrikanische
Kunst werden mit internationaler Ausstrahlung, ein Anziehungspunkt für alle
kreativen Kräfte vor Ort wie für Künstler aus der weltweiten Diaspora, alles
ausgestellt in einem eindrucksvollen Museumskomplex, den der
britisch-ghanaische Architekt David Adjaye entworfen hat und dessen Bau
finanziell unterstützt wird unter anderem von Dänemark, Frankreich und
maßgeblich auch von Deutschland. Durch Kulturpolitik eine Region entwickeln,
indem man Gegenwartskunst, historische Schätze und Kreativwirtschaft
zusammenführt – das steht als Idee hinter dem ehrgeizigen Projekt. Am morgigen
Dienstag sollte das Museum auch offiziell eröffnet werden.