Wie überall sind auch in der Arktis mittlerweile die Großmächte sehr aktiv. Russland besitzt offenbar dort ein Überwachungssystem, das sogar westliche Technologien einsetzt, wie einige Journalist*innen herausfanden.

Arktis: So geht Russland am Nordpol vor

Das System, das ein investigatives Rechercheteam aus NDR, WDR und SZ identifizieren konnte, heißt „Harmonie“ und wird offenbar schon seit Jahren von Russland in der Arktis betrieben. Es dient der Überwachung der Meere unter dem Eis und in der Nähe der Eismassen, um sicherzustellen, dass keine Unterseeboote gegnerischer Staaten in die Nähe der dortigen strategisch wichtigen russischen Standorte gelangen.

Denn in den arktischen Regionen befinden sich nicht nur russische Forschungsstationen, sondern auch Teile des Atomwaffenarsenals des Riesenstaates. Dieses will das Land verständlicherweise gegen jeglichen Versuch seiner Kontrahenten abschirmen, sich auch nur in die Nähe davon zu begeben. Um das Unterwassersystem, das genau diese Aufgabe bewältigen soll, zu errichten, bediente sich die Föderation allerdings nicht nur eigener Technologien.

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Diese Rolle spielt dabei westliche Technologie

Denn wir das Team ebenfalls herausfand, sondierte 2020 ein russischer Geschäftsmann namens Alexey S. bei einem deutschen Reeder, in dessen Besitz sich ein spezielles Vermessungsschiff befand, für einen Kauf. Der Reeder verkaufte das Schiff, ohne irgendwelche Gesetze dadurch zu verletzen. Was er jedoch nicht wusste: Ebenso wie norwegische Tauchroboter, britische Unterwasserausrüstung und weitere hochentwickelte Hilfsmittel benutzte das russische Militär die Geräte, um damit „Harmonie“ in der Arktis zu errichten.

Dabei ist eine solche Anlage an sich keine Neuheit. Die USA betreiben ein vergleichbares System schon seit 1950, und auch Großbritannien soll daran arbeiten, eine eigene Variante zu errichten. Es könnte allerdings sein, dass Russland sich mit seiner Praxis, für die Erbauung Material aus dem Westen zu kaufen, selbst ein Bein gestellt hat. Denn wie die Tagesschau schreibt, lassen sich die Spuren der gekauften Objekte weiter verfolgen. Damit ist einfach zu identifizieren, wo die einzelnen Anlagen von „Harmonie“ angelegt wurden. Gelöst sind die Probleme in der Arktis damit aber noch lange nicht.

Quellen: Tagesschau, Russian Secrets

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