Mit großem Unverständnis habe ich den Artikel über die Wiedereinführung von Tempo 50 auf Schulwegen gelesen. Besonders irritierend ist, dass sich lediglich der Bezirksstadtrat Urban Aykal aus Steglitz-Zehlendorf aktiv für die Sicherheit von Kindern und Jugendlichen einsetzt. Ist er tatsächlich der Einzige in Berlin, der Verantwortung übernimmt?

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Die Entscheidung des Senats, Tempo 50 wieder einzuführen, sendet ein fatales Signal an alle Organisationen, die Kinder und Jugendliche zum Schulweg zu Fuß oder mit dem Fahrrad motivieren. Die Arbeit der Polizei und anderer Organisationen zur Verkehrssicherheit wird dadurch ausgehebelt, und Eltern werden schwer zu überzeugen sein, auf das „Eltern-Taxi“ zu verzichten.

Tempo 50 ist kein Beleg für verantwortungsvolles politisches Handeln im Sinne der Sicherheit unserer jüngsten Mitbürgerinnen und Mitbürger. Die Berliner Charta für Verkehrssicherheit wird damit faktisch außer Kraft gesetzt.

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Zugleich ignoriert diese Entscheidung die gesundheitlichen Vorteile von Bewegung auf dem Schulweg, die seit Jahrzehnten empfohlen werden. Kinderrechte auf sichere Schulwege werden weiterhin zugunsten des Autoverkehrs vernachlässigt.

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Der ursprüngliche Grund für Tempo 30 – schlechte Luftqualität – bleibt relevant. Die aktuelle Durchschnittsgeschwindigkeit in Berlin liegt bei 20 bis 23 km/h; die Wiedereinführung von 50 km/h dient eher den Interessen der Autofahrer-Lobby als der Sicherheit der Kinder.

Die Feststellung der Senatsverwaltung, „zu wenige Kinder gehen zu Fuß zur Schule“, sollte vielmehr Ansporn sein, die Verkehrssicherheit zu verbessern. Eine kinderfreundliche Politik sieht anders aus. Stephan Riegger, Charlottenburg

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