Der WSA-Stadtrat und frühere Kulturbürgermeister (2008 bis 2014; damals Pro Augsburg) Peter Grab hat seinen Rückzug aus der Kommunalpolitik angekündigt. Nach 18 Jahren sei es dafür an der Zeit. Zunächst wolle er ab 2026 nicht mehr im Stadtrat sein, sich dann aus der WSA-Führungsspitze zurückziehen und ab Herbst 2028 seinen Job als Büromitarbeiter beim FW-Landtagsabgeordneten Anton Rittel in andere Hände geben. Mit 67 Jahren sei es an der Zeit, kürzer zu treten.
Grab, der seit zwölf Jahren als Einzelkämpfer für die Wählervereinigung „Wir sind Augsburg“ im Stadtrat sitzt (abgesehen von einer Kooperation mit Pro Augsburg und später einer Kurzzeit-Zusammenarbeit mit der vor zehn Jahren noch deutlich gemäßigteren AfD), sagt, er sei „kein Enttäuschter. Ich würde als Jüngerer immer wieder in den Stadtrat reingehen“. Dennoch hoffe er, dass WSA die Zahl der Sitze bei der kommenden Wahl ausbauen könne und es womöglich für einen bürgerlichen Zusammenschluss reicht. Beim gescheiterten Kurzzeit-Experiment „augsburg.mitte“ von FW, FDP und Pro Augsburg im vergangenen Sommer sei WSA nicht beteiligt gewesen, weil man gar nicht erst gefragt wurde. Das sei bedauerlich, als WSA stehe man für eine Zusammenarbeit bereit.
Wiedemann hofft auf unzufriedene CSU-Anhänger
Grab wird wie die frühere Vorsitzende Anna Tabak als „Stimmenfänger“ auf der Stadtratsliste stehen, allerdings erst weiter hinten und ohne Ambition auf einen Einzug. OB- und Spitzenkandidat ist „Winterland“-Gastronom Helmut Wiedemann, auf Platz zwei steht Bestattungsunternehmerin Antia Ponzio. Wiedemann sagt, er sei schon immer konservativ gewesen, von der CSU unter Oberbürgermeisterin Eva Weber im schwarz-grünen Bündnis fühle er sich aber nicht vertreten. In ein ähnliches Horn hatte auch „augsburg.mitte“ bei der Vorstellung im Sommer gestoßen. Insofern biete sich eine Zusammenarbeit an, warb Wiedemann. Die Unzufriedenheit in der Bevölkerung sei angesichts des fehlenden Pragmatismus der Stadtregierung jedenfalls greifbar. Die Folge sei eine Polarisierung. Man wolle diesen Unmut auffangen, bevor die AfD davon profitiere. Unter anderem müsse das „Bashing gegen Autofahrer“ aufhören, so Ponzio mit Blick auf Radwege zulasten von Platz für Autos. Auch Grund- und Gewerbesteuer müssten runter. „Die, die arbeiten, sind nicht die Zitronen der Nation“, so Ponzio.
Unter anderem richtet die WSA ihren Blick auf Oberhausen, wo die AfD relativ hohe Zustimmungswerte einfährt. Ponzio kritisierte, dass der ohnehin schon kämpfende Stadtteil mit dem geplanten Süchtigentreff oder dem Sozialbau-Projekt am Westendorfer Weg weitere Projekte bekommen habe, die nicht einfach seien.
-
Stefan Krog
Icon Haken im Kreis gesetzt
Icon Plus im Kreis
-
Peter Grab
Icon Haken im Kreis gesetzt
Icon Plus im Kreis
-
Kommunalpolitik
Icon Haken im Kreis gesetzt
Icon Plus im Kreis