Wertvollster mit endendem Kontrakt 

Upamecano spricht über Vertragspoker mit FC Bayern – Lobgesang auf Kompany

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Dayot Upamecano weiß, in welcher komfortablen Situation er sich befindet. Sein Vertrag beim FC Bayern läuft im kommenden Sommer aus, er befindet sich in Top-Form, ist mit einem Marktwert von 60 Millionen Euro der wertvollste Spieler mit endendem Arbeitspapier und kann sich seinen Klub somit praktisch aussuchen. Kein Wunder also, dass er im Interview mit „L’Équipe“ nur ausweichend angesprochen auf seine Zukunft reagiert.

„Mein Agent kümmert sich darum. Wir werden die richtige Entscheidung treffen. Ich werde gut beraten. Ich konzentriere mich auf meine Saison, auf die Ziele im Verein und in der Nationalmannschaft. Ich habe keinen Kopf dafür“, sagte Upamecano. Ob eine Verlängerung bei den Bayern oder ein möglicher neuer Klub bis zur WM im nächsten Jahr feststeht? „Ich hoffe es“, entgegnete der Franzose nur.

Präsident Herbert Hainer gab sich zuletzt „verhalten optimistisch“ bezüglich eines Verbleibs des 27-Jährigen. Doch die Verhandlungen ziehen sich schon seit Monaten, unter anderem gehe es um einen hohen Unterschriftsbonus, wogegen sich die Münchner verwehren sollen. „Ich habe immer gesagt, dass ich mich beim FC Bayern wohlfühle, ich habe einen super Trainer. Ich verstehe mich gut mit meinen Mannschaftskollegen“, betonte Upamecano nun, ohne sich jedoch zum deutschen Rekordmeister zu bekennen.


Im Forum über den FC Bayern mitreden!

Nach dem famosen Auftritt in der Champions League beim amtierenden Titelverteidiger Paris Saint-Germain dürften sich viele Fans in Frankreich wünschen, dass Upamecano in die Hauptstadt wechselt. Doch auch die Frage danach moderierte der Innenverteidiger weg. „Ich stehe bei Bayern unter Vertrag. Ich habe Ziele. Ich bin sehr dankbar, wenn Vereine Interesse an mir zeigen.“ Darunter soll auch Real Madrid sein, das in den letzten Jahren immer wieder hochkarätige Spieler ablösefrei zu sich lockte.

Gerücht

Dayot Upamecano
D. Upamecano FC Bayern München Innenverteidiger Bayern München FC Bayern München

 

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Upamecano dankt Kompany, Rangnick und Nagelsmann

Doch nicht nur seine Zukunft war Thema, sondern auch seine Entwicklung in den letzten Jahren vom Profi, der hin und wieder Aussetzer hatte, zum gestandenen Verteidiger. „Ich habe versucht, viele Dinge auszuradieren, und das verdanke ich einem großartigen Trainer (Vincent Kompany, Anm. d. Red.). Sobald er ankam, gab er mir Anweisungen. Er hat mir geholfen, mein Stellungsspiel zu verbessern, hat mir gesagt, ich solle keine Angst haben, hoch zu gehen, auch sehr hoch, wie wir es gegen PSG gesehen haben. Ich mag das. Schon bei Ralf Rangnick, 2017, in Leipzig, hatte ich diese Art von Unterricht. Hier ist es sogar noch fortschrittlicher. Es ist einfach schön, weil ich ein Spieler bin, der gerne läuft“, erzählte Upamecano. Auch die „Konzentrationsschwächen, die ich in der Vergangenheit vielleicht erlebt habe, liegen hinter mir“, weil sein Spiel „reifer“ geworden sei. Kurzum: Er fühlte sich noch nie so stark wie aktuell.

An seiner Weiterentwicklung über die Jahre hatte neben Rangnick und Kompany auch Julian Nagelsmann seinen Anteil. „Sie alle haben zu meinem Erfolg beigetragen. Ich bin sehr jung nach Deutschland gekommen (mit 18 Jahren zu RB Leipzig) und Rangnick hat mir das nötige Selbstvertrauen gegeben, um mich in einem fremden Land durchzusetzen“, so Upamecano, der fortführte: „Nagelsmann hat mir die Freiheit im Spiel gegeben, mit dem Ball nach vorne zu gehen. Das hatte ich zwar schon in mir, aber er hat mich weitergebracht. Bei Kompany merke ich, dass er auf meiner Position gespielt hat. Manchmal nimmt er mich beiseite, sagt: ‚Dayot, komm in mein Büro‘ und dann zeigt er mir Videosequenzen, in denen ich sehen kann, was ich besser machen muss.“