Frankfurt trauert
Publizist und Forscher Micha Brumlik mit 78 Jahren gestorben
11.11.2025 – 15:00 UhrLesedauer: 1 Min.
Micha Brumlik starb kurz nach seinem 78. Geburtstag in Berlin. (Archivbild) (Quelle: picture alliance / dpa/dpa-bilder)
Der Frankfurter Wissenschaftler Micha Brumlik ist am Montag in Berlin gestorben. Das Fritz Bauer Institut würdigt sein Lebenswerk zur deutsch-jüdischen Geschichte.
Der Frankfurter Erziehungswissenschaftler Micha Brumlik ist am Montag im Alter von 78 Jahren nach langer Krankheit in Berlin gestorben. Ein enger Freund bestätigte den Tod gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.
Das Frankfurter Fritz Bauer Institut, das Brumlik von 2000 bis 2005 leitete, veröffentlichte einen Nachruf. Darin heißt es: „Die deutsch-jüdische Geschichte und Gegenwart nach dem Holocaust beschäftigte ihn zeitlebens – als Wissenschaftler, Publizist und Intellektueller.“
Brumlik wurde am 4. November 1947 in Davos geboren. Seine Eltern hatten in der Schweiz Schutz vor dem Nationalsozialismus gesucht. 1953 kam die Familie nach Frankfurt am Main, wo Brumlik zur Schule ging und später Pädagogik, Philosophie und Soziologie studierte.
Seine akademische Laufbahn führte ihn zunächst nach Heidelberg, wo er von 1981 bis 2000 als Professor für Erziehungswissenschaft tätig war. Anschließend lehrte er bis 2013 an der Goethe-Universität Frankfurt. Parallel engagierte sich Brumlik von 1989 bis 2001 als Stadtverordneter für die Grünen im Frankfurter Römer.
Nach seiner Emeritierung arbeitete Brumlik als Senior Advisor am Zentrum Jüdische Studien Berlin/Brandenburg. Für sein Wirken erhielt er 2025 das Bundesverdienstkreuz am Bande. Als Publizist verfasste er zahlreiche Sachbücher und Artikel zur Geschichte des Judentums und zu zeitgenössischen jüdischen Themen.
