Das US-Technologie-Unternehmen Google will in den kommenden vier Jahren 5,5 Milliarden Euro in Deutschland investieren. Das Geld soll in den Ausbau der Cloud-Infrastruktur fließen, vor allem in ein neues Rechenzentrum in Dietzenbach und den Ausbau des Standorts Hanau.

Foto: Technisches Werk mit vielen Leitungen und Gittern. Im Vordergrund ein Schild mit der Aufschrift "Google-Cloud"

Google-Cloud-Rechenzentrum in Hanau-Wolfgang
Bild © picture alliance/dpa | Arne Dedert (Archiv)

Der Großteil der Investitionen sei für das Rechenzentrum in Dietzenbach (Offenbach) bestimmt, teilten Google und die hessische Landesregierung am Dienstag mit.

Zur Nutzung der Abwärme am neuen Standort in Dietzenbach wurde den Angaben zufolge bereits eine Partnerschaft mit dem regionalen Energieversorger EVO geschlossen. Damit kann perspektivisch die Abwärme des Rechenzentrums in das Fernwärmenetz für die Versorgung von etwa 2.000 Haushalten eingespeist werden.

Landesregierung: Drehkreuz der weltweiten Datenströme

Google-Deutschland-Chef Philipp Justus stellte die neuen Investitionspläne seines Unternehmens für Deutschland am Nachmittag in Berlin vor – begleitet von Vize-Bundeskanzler und Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) sowie der hessischen Digitalministerin Kristina Sinemus (CDU).

Hessens Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) sprach in einer ersten Reaktion von einem klaren Bekenntnis zum Wirtschaftsstandort Deutschland. „Hessen etabliert sich damit immer stärker als zentrales Drehkreuz der weltweiten digitalen Datenströme.“

Hanau, Dietzenbach, Erlensee, Babenhausen

Der Google-Standort Hanau soll ausgebaut werden. Im Stadtteil Wolfgang hatte Google im Oktober 2023 sein erstes Cloud-Rechenzentrum in Deutschland eröffnet.

Investitionen könnte es auch in weiteren hessischen Kommunen geben: Der US-Suchmaschinenriese hatte bereits vor Jahren Grundstücke in Erlensee (Main-Kinzig) und Babenhausen (Darmstadt-Dieburg) gekauft.

Auch Milliarden-Investitionen von Oracle

Neben Google investieren auch andere große Technologie-Unternehmen vor allem in Hessen: So hatte erst im Juli der US-Software-Konzern Oracle für die kommenden fünf Jahre weitere Investitionen in Rechenzentren im Rhein-Main-Gebiet angekündigt – in der Größenordnung von rund zwei Milliarden US-Dollar, gut 1,7 Milliarden Euro.

Die Rhein-Main-Region kommt bei solchen Investitionen überdurchschnittlich häufig zum Zuge, weil sich in Frankfurt mit dem DE-CIX einer der weltgrößten Internetknoten befindet.

Redaktion:
Christian Albrecht

Sendung:
hr3,

11.11.25, 10:00 Uhr

Quelle: Reuters, AFP

Veröffentlicht am 11.11.25 um 13:05 Uhr