Es war der bisher härteste Test für die so fulminant in die Saison gestarteten Damen der DJK Holzbüttgen in der 3. Tischtennis-Bundesliga. Beim Doppelspieltag im hohen Norden erspielten die Kaarsterinnen ein 5:5-Remis in Kellinghusen und einen 6:3-Sieg in Friedrichsgabe und verteidigten die Tabellenführung.

Vor allem die Partie in Kellinghusen, beim wohl größten Rivalen im Kampf um den Meistertitel, war bis zum letzten Ballwechsel spannend. Dabei musste die DJK ohne ihre Topspielerin Nadine Bollmeier auskommen. Sie wird wegen einer Knieverletzung auch für die weiteren Spiele der Vorrunde ausfallen. „Ich bin völlig fertig. Das war echt ein Krimi und ein Mega-Spiel. Insgesamt ein faires Ergebnis“, sagte DJK-Kapitänin Jana Vollmert.

Sowohl Jana Vollmert/Anna Rzhevska als auch Hannah Schönau/Karlijn van Lierop gewannen ihre Doppel und sorgten für eine 2:0-Führung. „Nach diesem Auftakt haben wir uns natürlich schon etwas ausgerechnet“, so Vollmert. Aber in den Einzelspielen drehten dann zunächst die Gastgeberinnen auf. Karlijn van Lierop musste sich mit 1:3 gegen Topspielerin Farah Abdel-Aziz geschlagen geben. Die ägyptische Olympia-Teilnehmerin war zum ersten Mal in dieser Saison im Einsatz. Dafür fehlte beim VfL die Nummer eins Katsiaryna Baravok. Parallel unterlag auch Hannah Schönau gegen die Ukrainerin Iolanta Yevtodii knapp im fünften Satz (8:11). Yevtodii trug vor zwei Jahren noch das Trikot der DJK. Im unteren Paarkreuz sorgten Jana Vollmert (3:1 gegen Emma Vendelbo Clement) und Abwehrspielerin Anna Rzhevska im ukrainischen Duell (3:2 gegen Mariia Kurishchenko) für die 4:2-Führung. Im Spitzenpaarkreuz zeigten dann erneut die Spielerinnen aus Kellinghusen ihre Stärke. Durch Niederlagen von Schönau (1:3 gegen Abdel-Aziz (1:3) und van Lierop (1:3 gegen Yevtodii) stand es vor den beiden abschließenden Einzeln 4:4. Den wichtigen fünften Punkt holte dann Anna Rzhevska durch ihren 3:2-Sieg gegen Emma Vendelbo Clement. Durch die knappe 11:8-, 13:15-, 8:11- und 10:12-Niederlage von Jana Vollmert gegen Mariia Kurischenko stand am Ende ein 5:5.

Sehr zur Freude von Thomas Gindra. Der Tischtennis-Koordinator von Special Olympics Deutschland (SOD) ist ein „Allesfahrer“ beim Fußball-Zweitligisten Fortuna Düsseldorf, „auch wenn es aktuell echt schwerfällt. Doch Spieler und Trainer gehen, Fans bleiben.“ Der Neusser hatte auf den Spielplan der DJK-Damen geschaut und gesehen, dass deren Nordtour zufällig auf ein Wochenende mit dem Kiel-Spiel der Fortuna fiel. Auf dem Weg an die Ostsee legte er kurzerhand einen Zwischenstopp in Kellinghusen ein. Als er 15 Minuten vor Spielbeginn in die Halle marschierte, sorgte das für staunende Gesichter bei den DJK-Damen. „Und dann habe ich den 1-Mann-Gästeblock gefüllt“, sagt er schmunzelnd. Gindra, der gute Kontakte zur Familie Vollmert pflegt, ist bei so gut wie jedem Heimspiel der DJK Holzbüttgen dabei. Für die 483 Kilometer nach Kellinghusen benötigte er wegen des obligatorischen Staus im Elbtunnel sechs Stunden.

Auch das Spiel am Sonntag in Friedrichsgabe war kein „Selbstläufer“. Vor allem zu Beginn hielten die Gastgeberinnen voll dagegen. Nach den Doppeln und der ersten Runde im Spitzenpaarkreuz stand es 2:2. Spannend wurde es dann noch einmal, weil sich Hannah Schönau, nach verlorenem ersten Einzel, auch gegen Angelika Janik (2:3) geschlagen geben musste. Danach sorgten aber Karlijn van Lierop (gegen Marie-Sophie Wiegand) und Anna Rzhevska (gegen Sally Maribo) mit ihren glatten 3:0-Siegen für den Auswärtserfolg. Damit stehen die Kaarsterinnen vor dem nächsten Heimspiel am Sonntag mit 13:1-Zählern weiter an der Spitze der Tabelle.