Berlin Freedom Conference
Bundeswehrmajor: „Die Ukraine ist nur der Beginn“
11.11.2025 – 16:31 UhrLesedauer: 3 Min.
Machthaber Putin, Xi Jinping und Kim Jong Un (v.l.n.r.): Dissidenten aus aller Welt fordern bei der ersten Berliner Freiheitskonferenz einen Schulterschluss gegen Diktaturen. (Quelle: IMAGO/Sergei Bobylev/imago)
Berlin wird zum Sammelpunkt des Widerstands: Auf einer neuen Konferenz warnen Dissidenten vor dem Vormarsch von Autokraten wie Putin, Xi und Maduro und rufen zum gemeinsamen Handeln auf.
Mit der ersten „Freedom Week“ wird Berlin in diesen Tagen zum Treffpunkt all jener, die weltweit für Freiheit und Demokratie kämpfen. Den Höhepunkt bildete am Montag die „Berlin Freedom Conference 2025“, auf der sich Dissidenten, Politiker und Aktivisten aus aller Welt einfanden. Ihr gemeinsames Ziel: Diktaturen weltweit die Stirn zu bieten.
Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Kai Wegner (CDU), eröffnete die Konferenz mit einem klaren Bekenntnis. „Nach dem, was ich an diesem Wochenende erlebt habe, kann ich sagen: Es wird nicht nur diese eine Berlin Freedom Conference geben“, sagte er. Diktaturen ließen sich überwinden, betonte Wegner. Er erinnerte daran, dass Berlin selbst Symbol für den langen, aber erfolgreichen Kampf um Freiheit sei.
In einem Panel zur Ukraine warnte der Major der Bundeswehr, Philipp Wolf, der unter anderem bereits an der Nato-Ostflanke stationiert war, davor, den Krieg und Kremlchef Wladimir Putin zu unterschätzen. „Der Krieg kennt nur Sieg oder Niederlage“, sagte er. Was derzeit in der Ukraine geschehe, sei „nur der Beginn dessen, was auf uns zukommt“. Mit Blick auf eine anstehende Militärübung namens Yellow Guardian, die gemeinsam mit einigen europäischen Partnern stattfinden werde, kündigte Wolf an, man werde dort „genau das üben, was wir in der Ukraine heute sehen“.
Im Hinblick auf die Bemühungen des Kremls, die Gesellschaft in Deutschland und Europa durch Sabotageakte unter Druck zu setzen, kommt Wolf zu dem Schluss, dass der „hybride Krieg“ bereits in vollem Gange sei. Daher sei es umso wichtiger, die Ukraine weiter zu unterstützen. Eine Niederlage in der Ukraine führe „in unsere eigene Unfreiheit“, so der Bundeswehrmajor.
Eindringliche Worte fand auch die iranische Frauenrechtsaktivistin Masih Alinejad, Mitbegründerin des World Liberty Congress, der auch an diesem Wochenende in Berlin tagte. „Diktaturen sind das Krebsgeschwür unserer Zeit – und wir müssen es beseitigen“, sagte sie. Die Autokraten der Welt würden sich zunehmend vernetzen – „und deshalb müssen wir das auch tun“.
Seit Jahren lebt die Aktivistin unter ständiger Bedrohung durch das iranische Regime in den USA. 2021 deckten US-Behörden ein Entführungskomplott gegen Alinejad auf, 2022 vereitelte die Polizei einen geplanten Mordanschlag. Zwei mutmaßliche Täter wurden im März 2025 in New York schuldig gesprochen.
