Fünf Jahre noch – dann soll auf dem bislang grünen Rasen am Nord-Ende des Riebeckplatzes in Halle das „Zukunftszentrum Deutsche Einheit und Europäische Transformation“ eröffnen – so der Plan. Als Modell steht der neun-stöckige Bau bereits in den Räumen der Gesellschaft, die das Haus einmal mit Leben füllen soll.
Das Zukunftszentrum soll ein Ort sein […] für die ganze Gesellschaft; das heißt für Halle und die Region, für Deutschland und für Europa
Holger Lemme, Geschäftsführer Zukunftszentrum Halle
Die dafür nötige Aufbauarbeit leiste ein zehnköpfiges Team um Holger Lemme, gebürtiger Hallenser und seit 1. Oktober kaufmännischer Geschäftsführer des Hauses. „Das Zukunftszentrum soll ein Ort sein, an dem wissenschaftlich gearbeitet wird, an dem Kulturveranstaltungen stattfinden und an dem Begegnung möglich ist. Also ein Dialog- und Debattenort für die ganze Gesellschaft; das heißt für Halle und die Region, für Deutschland und für Europa“, so Lemme.
Erfahrungen mit der Wende sollen gesammelt werden
Doch bislang ist das Zukunftszentrum nur ein Großraumbüro in Halles Innenstadt und ähnelt eher einem Startup-Unternehmen. Es werden Programme und Veranstaltungen geplant, um in den kommenden Jahren direkt mit den Menschen in Kontakt zu kommen – und ihre persönlichen Erfahrungen der Nachwendezeit zu sammeln. Dies soll Teil eines wissenschaftlich nutzbaren „Archivs der Transformationen“ werden, sagt Andrea Wieloch, die im Zukunftszentrum die Abteilung „Ausstellung, Dialog und Kultur“ aufbaut.
Archiv für biografische Erinnerungen, Orte und Objekte
Damit soll es laut Wieloch möglich sein, die Erfahrungen rund um die gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Umbrüche seit 1989/90 zu dokumentieren. Gesammelt werden sollen biografische Erinnerungen, Orte, Objekte und Ereignisse, die miteinander verknüpft und wissenschaftlich ausgewertet werden können – aber auch für die Öffentlichkeit zugänglich bleiben.