Baku über Raum: „Hat sich persönlich entwickelt“
Für RBL-Teamkollege Nicolas Seiwald hat der Höhenflug der Rasenballer mit Rang zwei in der Bundesliga auch mit der Rolle von Raum als neuer RB-Kapitän zu tun, wie der Österreicher am vergangenen Samstag (8. November 2025) im „Aktuellen Sportstudio“ des ZDF sagte. Und auch Außenbahn- und Leipziger Kollege Ridle Baku stimmt in den Lobgesang ein: „Er hat sich persönlich entwickelt. Dass er kicken kann, wusste ich schon immer“, so Baku, der sich an Duelle gegen Raum bereits aus früheren U17- und U19-Zeiten erinnern kann. „Er verbindet in Leipzig die Mannschaftsteile. Und er macht das hier auch in der Nationalmannschaft.“
Raum: Extra-torgefährlich durch „Lieblingsspielzeug“
Raum will allerdings mehr sein als nur ein Verbindungsspieler. „Ein Emotional Leader ist das, was ich sein will. Weltklassespieler haben wir auf anderen Positionen. Ich konzentriere mich auf das, was ich kann“. Das Team emotional antreiben, das gehört dazu. „Oder ich treffe mal einen Freistoß aus Zufall“, lächelt der frühere Fürther und Hoffenheimer.
Dabei sind seine Torbeteiligungen alles andere als Zufall. Bei RB Leipzig schiebt der volltätowierte Außenbahnspieler nach dem Training Sonderschichten an „meinem Lieblingsspielzeug, der Freistoßmauer, die wir in Leipzig haben.“ Die simuliert eine echte Verteidigungsformation, stellt sich auf die Größe der gegnerischen Mannschaft ein und kann sogar hochspringen. „Das macht Spaß, da trainiere ich nach jeder Einheit noch ein paar Minuten“, verrät der 32-fache Nationalspieler. Sogar der Standard-Trainer der Nationalmannschaft habe sich bereits nach der Leipziger Freistoßmauer erkundigt.
„Unterbewertet, wie viele Spiel durch Standards entschieden werden“
„Es ist unterbewertet, wie viele Spiele durch Standards entschieden werden“, weiß Raum, der sich in dieser Saison ungewöhnlich torgefährlich präsentiert. In der Bundesliga und in der Nationalmannschaft traf der gebürtige Nürnberger bereits je einmal durch direkt verwandelten Freistoß. Zudem bereitete er drei Treffer vor, zwei im DFB-Trikot eins im RBL-Jersey. „Wenn ich die Standards schlagen darf, ist es auch in meiner Verantwortung, dass die gut kommen, deswegen trainiere ich es immer wieder.“
Vielleicht klappt es ja auch in der kommenden Woche beim Nationalmannschafts-Heimspiel in Leipzig mit einer Torbeteiligung von Raum.
Lob für Ouedraogo: „Brutale Physis“
Hört man Raum zu, würde er wohl am liebsten seinem Leipziger Teamkollegen Assan Ouedraogo ein Tor vorlegen. Der erst 19-Jährige wurde von Nagelsmann für den verletzten Nadiem Amiri nachnominiert und kann auf sein Debüt im DFB-Trikot hoffen. „Als ich gestern erfahren hab, dass er dabei ist, habe ich ihn sofort angerufen. Er hat über das gesamte Gesicht gestrahlt, als er bei Facetime rangegangen ist“, berichtet Raum, der Ouedraogo eine große Zukunft voraussagt: „Auf dem Platz hat er eine brutale Physis. Er war im ersten Jahr bei uns verletzt, jetzt kommt er langsam. Er ist immer noch nicht da, wo er mal landen kann mit seinem Talent und seinen Fähigkeiten. Wir können uns noch viel von ihm erhoffen.“
Im „Wohnzimmer“ in Leipzig hofft nicht am kommenden Montag (17. November) nur „Kaugummi“ und „emotional Leader“ Raum, sondern auch Ouedraogo und Baku, dass sie ihren Beitrag zum Lösen des WM-Tickets leisten dürften.