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China ist längst das Zentrum der Autowelt.
Hier werden mehr Neuwagen gekauft als in Europa und den USA zusammen, das Reich der Mitte macht ein Drittel des gesamten Automarktes aus. Dazu Export-Rekorde und ein Innovations-Tempo, das die Konkurrenz staunen lässt. Kein Wunder also, dass die Auto Shanghai 2025 zur wichtigsten Bühne der Branche geworden ist.
Was früher eine schrille Show mit Plagiaten und Luftschlössern war, ist heute die Messe der Superlative: Weltpremieren im Viertelstundentakt, Hightech im Akkord – und bei den Batterie- und Software-Kompetenzen macht den Chinesen kaum noch einer was vor. 1000-Volt-Batterien, Lidar-Sensoren für autonomes Fahren und Ladeströme im Gigawatt-Bereich: Was hier präsentiert wird, ist mehr als Zukunftsmusik – es ist Realität.
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Immerhin: Im vierten Jahr nach der Pandemie reiben sich Mercedes, BMW, Audi und VW den Schlaf aus den Augen – und schalten endlich einen Gang hoch. Schließlich lassen weder VW-Chef Oliver Blume, noch BMW-Vorstand Oliver Zipse und auch nicht Mr. Mercedes Ola Källenius einen Zweifel daran, dass China – Trump hin, Zölle her – schon immer ihr wichtigster Markt war, Deutschland oftmals sogar eingeschlossen.
Mercedes mit Luxus-Van-Studie
Mercedes zeigt den Vision V
Foto: Mercedes-Benz AG
Mercedes nutzt die Bühne in Shanghai für einen Paukenschlag und zeigt vor dem IAA-Debüt den neuen CLA – auf China zugeschnitten mit verlängertem Radstand – und die luxuriöse Vision V als Vorbote der nächsten V-Klasse. Das Konzept: Maybach auf Van-Niveau.
BMW bittet um Geduld
Auch BMW trommelt für seine „Neue Klasse“, bleibt aber noch im Studienmodus – der große Knall kommt erst zur IAA.
BMW-Boss Zipse vor der „Neuen Klasse“
Foto: Tom Kirkpatrick; BMW Group
VW mit China-Trio
Dafür überrascht VW mit gleich drei E-Studien: dem jugendlichen SUV ID.Evo, der eher konservativen Coupé-Limousine ID.Aura und dem ebenso praktischen wie bulligen ID.Era. Alle drei wurden in China in Rekordzeit entwickelt und sind durchgehend digitalisiert, flirten mit der künstlichen Intelligenz der chinesischen IT-Giganten und machen auch elektrisch den nächsten Schritt. Besonders spannend: der ID.Era bringt einen Range Extender (benzinbetriebener Generator) mit, der aus einem 300-Kilometer-Akku eine 1000-Kilometer-Reichweite zaubert.
VW überrascht mit gleich drei Studien (v.l.n.r.): ID.Era, ID.Aura und ID.Evo
Foto: Volkswagen AG
AUDI (ohne Ringe) begründet neue Familie
Audi geht sogar noch einen Schritt weiter und bringt mit dem E5 Sportback das erste Serienmodell einer neuen Familie. Neuer Name, neues Logo (ohne die vier Ringe!), neues Selbstverständnis: Als „AUDI“ setzen die Ingolstädter auf 750 Kilometer Reichweite und ausreichend Ladeleistung für knapp 400 Kilometer in zehn Minuten. Obendrauf gibt’s ein spektakuläres Interieur mit 60-Zoll-Display und Hightech bis unters Dach – ganz nach dem Geschmack der chinesischen Tech-Community.
Audis neuer E5 Sportback hat keine vier Ringe mehr am ebenfalls fehlenden Kühlergrill
Foto: Werk
Leerlauf bei Porsche
Und Porsche? Die Zuffenhausener suchen noch die Ideallinie in China! Die Sportwagen-Ikone steht plötzlich in direkter Konkurrenz zu brachialen Batterie-Boliden aus Fernost – und bei den SUV holen die Chinesen mit Vollstrom ebenfalls rasant auf. Vom Cayenne-Nachfolger ist in Shanghai nichts zu sehen. Auch vom kommenden XXL-SUV mit dem Projektnamen K1, der speziell die Vorlieben der asiatischen Oberschicht treffen soll, keine Spur. Statt Vollgas also eher Leerlauf bei Porsche – zumindest auf dieser Messe.
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Doch die Stars der Chinesen bleiben auch in Shanghai BYD, Denza, Nio & Co. – sie liefern nicht nur große Limousinen, luxuriöse Vans und fette SUVs, sondern auch attraktive Kleinwagen wie den Mini-Rivalen Firefly für rund 30.000 Euro. Dazu kommt das nächste große Ding: Flugautos. Kein Witz. Und kein Hirngespinst. China meint es ernst.
Fest steht: Die Autowelt ist im Wandel. Und sie dreht sich immer schneller – um China. Wer da mithalten will, muss liefern. Und zwar sofort. Das gilt auch und vor allem endlich wieder für die deutschen Hersteller.