DISSTORTURE sind wie ein Furz im Fahrstuhl – keiner kann ihn leugnen, aber er ist da. So beschreibt sich die Aschaffenburger Thrash-Metal-Band selbst. Damit wollen sie ausdrücken, dass sie frei von der Leber weg Musik machen, ohne sich über klinische Produktionen oder Perfektion Gedanken zu machen. Herausgekommen ist ein Debütalbum mit dem frechen Titel „Sex, Murder, Fart“ und TANKARD-Gedächtnis-Cover. Eigentlich sollten wir erst drei Kaltgetränke öffnen, bevor wir die Platte goutieren – aber wir probieren es erstmal so.

DISSTORTURE sind nicht subtil

„Sex, Murder, Fart“ lässt sich in einem Satz zusammenfassen: ein Thrash-Metal-Album mit konventionellen bis skurrilen („Rimjob 69“) Lyricthemen, das einem standesgemäß das Trommelfell aus den Ohren holzt. Schaut man genauer hin, zeigt sich: Die angepriesene dreckige Produktion ist gar nicht so dreckig. Von klinisch-kalten Sounds ist die Platte weit entfernt, doch sie klingt besser als viele 80er-Rumpelplatten heutiger Thrash-Größen. Die Gitarren sägen klar aus den Boxen, Drums und Bass haben ordentlich Punch, und Sänger Chris Torture schreit uns fröhlich an. Seine raue, aber cleane Stimme liegt irgendwo zwischen ANTHRAX und TANKARD.

Musikalisch betet „Sex, Murder, Fart“ das Thrash-Einmaleins herunter und hat mit Stücken wie „Civil War“ einige echte Banger zu bieten. Auch die infantileren Songtitel lassen sich gut hören, da DISSTORTURE auf Fremdscham-Spielereien wie seltsame Samples verzichten. So stehen Spaß an der Musik und Party im Vordergrund. Große Teile der Platte eignen sich perfekt für eine zünftige Prügelei im Moshpit eines beliebigen Clubs.

„Sex, Murder, Fart“ macht, was es soll

Mit ihrem Debütalbum haben DISSTORTURE ein gutes Thrash-Metal-Album mit Augenzwinkern veröffentlicht. Wer mit den deutschen Big 4 – insbesondere TANKARD – etwas anfangen kann, wird auch an dieser Platte Gefallen finden. Live wird das Ding garantiert steilgehen.